Neue Bücher Hamburger Autorinnen

Nino Haratischwili liest aus Mein sanfter Zwilling.

Nino Haratischwilis Roman vereint ihr herausragendes dramaturgisches Können mit ihrem erzählerischem Vermögen. Ivo und Stella sind in leidenschaftlicher und destruktiver Liebe verbunden. Jeder ihrer Versuche, sich der Wiederholung wilder erotischer Begegnungen und hasserfüllter Streitigkeiten zu entziehen, scheitert. " ... Stellas Liebe zu Ivo wird zu einem emotionalen Abhängigskeitsverhältnis, das als ein Ineinandergreifen der Identitäten beschrieben wird." (DR Kultur) Haratischwili erzählt die Geschichte einer fatalen Leidenschaft und enthüllt dabei ein Familiendrama, das Stella und Ivo wie Zwillinge für immer aneinander kettet. Ihre Liebe ist " ... so ungestüm und selbstzerstörerisch wie die von Cahit und Sibel in Fatih Akins Gegen die Wand ... Mein sanfter Zwilling ist nicht nur eine wilde, mitreißende Liebesgeschichte, sondern auch ein Generationenporträt, ein toller Familien- und Spannungsroman ..." (SPIEGEL ONLINE) "Das ganz große Gefühl, der tiefe Schmerz scheint Nino Haratischwili ein einladendes Meer zu sein, in das sie furchtlos eintaucht ... das Mutige ist, in Zeiten der Coolness von einer unmöglichen, brutal-tragischen Liebe zu erzählen." (WAZ) Der Roman aber geht weit über diese Liebesgeschichte hinaus. Im zweiten Teil geht die Autorin auf die Geschichte ihrer georgischen Heimat zurück, auch auf die Verflechtung einer deutschen Familiengeschichte mit den Verheerungen der Kriege im Kaukasus, die die Region erschütterten.

Nino Haratischwili, geb. 1983 in Tiflis, lebt heute in Hamburg, ist preisgekrönte Theaterautorin und -regisseurin. 2008 gewann sie für Agonie den Rolf-Mares-Preis in der Kategorie Außergewöhnliche Inszenierung. 2010 wurde ihr der Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis verliehen. Ihr Romandebüt Juja erschien 2010 im Verbrecher-Verlag und war auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis; ferner wurde sie nominiert für den ZDF-aspekte-Literaturpreis und war auf der Hotlist der unabhängigen Verlage.

Carola Ebeling moderiert

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de