Franzobel - Was die Männer so treiben, wenn die Frauen im Badezimmer sind

26. Februar 2013 in Göttingen

Hildebrand Kilgus' Passion ist das Stöhnen, überall glaubt er es zu hören und zu spüren. Auf der Suche nach dem Geheimnis der tiefsten Gefühle wird er Puffvater, Hebamme, Sargträger und Sterbebegleiter, sogar Ehemann und Vater. Als Angestellter einer Agentur zur Manipulation des Wetters landet er in Rom, wo er in die Fänge der Mafia gerät. Und dann fangen auch noch die Vögel zu reden an! So stolpert "Hildy" durchs Leben, ein neuer Franz von Assisi und tölpelhafter Simplicissimus. Eine herzzerreißend komische, erfrischend obszöne Tour de Force durchs Land der Vögel und des Vögelns.
Der Autor liest aus seinem neuesten Buch und hängt noch ein Potpourri vergnüglicher Texte hintendran. Anschließend steht Franzobel für Fragen und Gespräche zur Verfügung.

"Franzobel hat an seinem neuen Roman zehn Jahre lang geschrieben - seiner Popularität in Österreich hat die lange Schreibdauer nicht geschadet, er ist als Sprachverwurschter und Geschichtenzertrümmerer, als Dramatiker, Fußballexeget und Performer seiner Texte in seinem Heimatland längst ein Star. (...)

Der Titel seines neuesten Romans klingt wie eine Sammlung heiterer Kolumnen zur Paarbeziehung, und es wäre ein hübscher Gedanke, wenn Leute es aus diesem Grund kauften, eine Geschichte darin vermuteten und von Franzobels Wörterflut einfach fortgerissen würden. Es ist ein ziemlich kalter Strom, der unter diesen Roman gelegt ist, welcher die Geschichte des empfindungslosen Hildebrand Kilgus, genannt Hildy, erzählt, wenn man bei Franzobel überhaupt von Geschichte und Erzählen reden möchte. Hildy befindet sich gewissermaßen auf der obsessiven Suche nach dem Urgeräusch menschlichen Empfindens, dem Stöhnen. Er nimmt sich vor, ein Stöhnarchiv anzulegen, ehe die Welt ihren großen Klang verliert, und nimmt verschiedene Jobs an, von denen er sich die Anwesenheit stöhnender Menschen verspricht. Er wird Bordellbediensteter, zeichnet als Hebammer die Schmerzgeräusche Gebärender auf, wartet im Hospiz auf die Leidensmusik Sterbender, wird später Bestatter und heuert schließlich bei einer Wettermanipulations-AG an, wo man sich mit dem Stöhnen der Erde beschäftigt, landet am Ende in Rom, der Stadt der Tauben, deren Sprache Hildy versteht und denen er, eine Art postmoderner Franz von Assisi, so lange predigt, bis die Vögel ihn am Ende besudeln und ihrerseits dem gefühllosen Hildy predigen und er ihnen eine Kirche bauen will." SZ Hilmar Klute, Süddeutsche Zeitung GmbH, München

Preise:

Vorverkauf 13 EUR / ermäßigt 8 EUR *

Abendkasse 15 EUR / ermäßigt 10 EUR

* zzgl. VVK-Gebühr

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de

Wo ist das Event?
Apex Kultur e.V.
Burgstraße 46
37073 Göttingen
Wann ist das Event?
Dienstag, 26. Februar 2013
20:15 Uhr
Seit 4070 Tagen vorbei!

StartseiteKalenderLexikonAppSitemapImpressumDatenschutzhinweisKontakt

Franzobel - Was die Männer so treiben, wenn die Frauen im Badezimmer sind - Göttingen - 26.02.2013 – Copyright © 2024 Kleiner Kalender