Jan Costin Wagner

Tage des letzten Schnees.

Jan Costin Wagner liest aus "Tage des letzten Schnees"

Am: Donnerstag, 03.04.2014
Um: 20.15 Uhr
Wo: Mayersche Buchhandlung, Westenhellweg 37-41, 44137 Dortmund
Eintritt: 10,- EUR
Eintrittskarten sind in der Mayerschen Buchhandlung oder unter www.mayersche.de erhältlich.

In der Mayerschen Buchhandlung liest Jan Costin Wagner aus seinem Roman "Tage des letzten Schnees".

Das Buch: Ein Architekt, der den Glauben an die Statik des Lebens verliert; ein Banker, der sich im Dickicht seines Doppellebens verstrickt; ein Schüler, der auf einen Amoklauf zusteuert; und ein finnischer Kommissar, der beharrlich versucht, die losen Fäden zu verbinden - Jan Costin Wagners Roman "Tage des letzten Schnees" ist ein vielschichtiges, hoch spannendes und brillant komponiertes Drama über das Sterben und das Weiterleben in einer aus den Fugen geratenen Welt.

Es ist schon Anfang Mai, doch noch einmal fällt im finnischen Turku Schnee. Für Lasse Ekholm, der am Abend seine Tochter vom Eishockey abholt, fährt ein jäher Blitz in die Stille der Winterlandschaft - das Scheinwerferlicht eines Wagens, der plötzlich hinter ihm auftaucht und ihn von der Straße drängt. Danach ist für ihn nur noch Schwärze. Als er aus der Bewusstlosigkeit erwacht, erfährt er, was ihn und seine Frau in wortloser Trauer zurücklassen wird: seine Tochter ist bei dem Unfall ums Leben gekommen.
Der Kommissar Kimmo Joentaa wird an den Unfallort gerufen und muss feststellen, dass er die beiden kennt - das bei dem Unfall verstorbene Mädchen und deren Vater, den Architekten Lasse Ekholm, in dessen Büro früher, vor ihrem Krebstod, Joentaas Frau gearbeitet hat. Für Ekholm wird Kimmo Joentaa ein stiller, stützender Begleiter in der Trauer, gleichzeitig beginnt er, im Fall eines rätselhaften Doppelmordes zu ermitteln. Zwei Tote, eine junge Frau, ein älterer Mann, werden morgens auf einer Parkbank aufgefunden. Die Herkunft und die Identität der beiden sind unbekannt.
Die Arbeit an dem Fall führt Joentaa und seine Kollegen bald in ein fatales Beziehungsgeflecht, das Menschen, die ursprünglich nichts verband, schicksalhaft zusammengeführt hat - Lasse Ekholm, der nach dem Unfall den Weg zu sich selbst nicht mehr findet; seine Frau Kirsti, der es nicht gelingt, den Tod ihrer Tochter als Wirklichkeit anzuerkennen; den Investmentbanker und Familienvater Markus Sedin, der sich während einer Geschäftsreise in eine junge Rumänin verliebt und auf dem schmalen Grat zwischen seinem alten und dem neuen heimlichen Leben das Gleichgewicht verloren hat; den Schüler Unto Beck, der unaufhaltsam auf eine Amoktat zusteuert; und Untos Schwester Mari, die einen einsamen Kampf zu führen beginnt, als sie versucht, den Bruder von seinen zunehmend Raum greifenden Gewaltfantasien zu befreien und zurück ins Leben zu führen.
Als Kimmo Joentaa die verborgenen Linien, die alle diese Menschen verbinden, zu erkennen beginnt, ist es fast zu spät. Und erst dann begreift er, dass seine eigentliche, große Aufgabe nie die Suche nach einem Doppelmörder war, sondern eine, die ihm noch bevor steht und seine ganze Kraft erfordern wird.

Auf unaufdringliche Art geht Jan Costin Wagner in seinem neuen Roman auf drängende Themen der Gegenwart ein: Die Genese eines Amoklaufs, Trauerarbeit, die Folgen der Finanzkrise, die Suche nach dem Selbst in einer leistungsorientierten Gesellschaft - vor allem aber gelingt es ihm auf höchst ungewöhnliche Weise, den Kriminalroman mit der Poesie zu vereinen: In stiller, aber höchst eindringlicher Atmosphäre, gleichsam wie unter einer feinen Schneedecke, entfalten sich Dramen von existenzieller Wucht.

Der Autor: Jan Costin Wagner, Jahrgang 1972, lebt als freier Schriftsteller und Musiker bei Frankfurt am Main und in Finnland, seiner zweiten Heimat. Seine erste Songwriter-CD "behind the lines" erschien 2010. Seine Romane wurden vielfach ausgezeichnet (Deutscher Krimipreis, Nominierung zum Los Angeles Times Book Prize). Der Roman "Das Schweigen" wurde 2010 fürs Kino verfilmt. Zuletzt erschien "Das Licht in einem dunklen Haus" bei Galiani Berlin.

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Tel.: 0241/ 477 7 459, E-Mail: s.hoever@mayersche.de

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de