"Töten - es war unser erster Beruf im Dasein. Was soll aus uns werden?"

"Wandel-Lesung" an drei Orten mit Lioba Meyer und Peter Eickmeyer.

Wie kein anderer hat Erich Maria Remarque in seinem Antikriegsroman <em>Im Westen nichts Neues </em>die Schrecken des Krieges aus der Perspektive der einfachen Soldaten beschrieben. Eine kleine Gruppe von gemeinen Soldaten mit ihrem Wir-Gefühl, der sarkastische Soldatenjargon, der Wechsel zwischen furchtbarem Grauen und Kameradschaft: Das macht die entschiedene Absage an den Krieg aus.

Peter Eickmeyer hat mit seiner Graphic Novel Remarques Anliegen und seine eindringliche und drastische Sprache aufgenommen und die Schilderungen von Zweifel, Angst und Grauen in eine emotionale Bildsprache von großer Wahrhaftigkeit umgesetzt.

Die »Wandel-Lesung« führt zu drei Orten in Osnabrück: ins Erich Maria Remarque–Friedenszentrum, in die Marienkirche und in den Friedenssaal des Rathauses und führt anhand der Bilder durch Remarques Roman.

Im Anschluss an die Lesung werden die Bilder von Peter Eickmeyer in die Kuppel der Marienkirche projiziert, wodurch der Eindruck von Freskenmalerei in der Kuppel entsteht. Begleitet werden die Projektionen von Klavierimprovisationen, die Kirchenmusikdirektor Carsten Zündorf am Flügel spielt.

Veranstalter: Erich Maria Remarque-Gesellschaft in Kooperation mit dem EMAF

Einige Erklärungen zur Form der "Wandel-Lesung":

Mit der Form einer Wandellesung soll ein Zusammenhang zwischen den Graphics, Remarques Roman und Orten der Stadt Osnabrück als Friedensstadt, die für das Friedensverständnis eine wichtige Rolle spielen, hergestellt werden: Das Erich Maria Remarque-Friedenszentrum ist Ort der Remarque-Ausstellung und Remarque-Forschung, die Marienkirche als Bürgerkirche am Marktplatz verweist auf die Bedeutung von Kirchenräumen, die in Remarques Romanen als Orte der Ruhe und Besinnung immer wieder eine Rolle spielen. Der Friedenssaal schließlich mit den Bildern der Pacificatores, der Gesandten, die 1648 dort den Westfälischen Frieden aushandelten und beschlossen und damit eine über Jahrhunderte währende Friedensordnung für Europa sicherten, ist Ort der Friedenssehnsucht und der entschiedenen Absage an Krieg.

Entsprechend sind die inhaltlichen Schwerpunkte für die drei Orte gewählt:

Im Erich Maria Remarque-Friedenszentrum

geht es um die Verführung der Schüler zum Krieg durch die Lehrer, um die Kameradschaftsgruppe der einfachen Soldaten, in der Paul Bäumer, der Protagonist der Romans, Rückhalt findet, und die erste Begegnung mit dem Tod, dem Tod des Klassenkameraden Kemmerich, die das Grauen des Krieges schonungslos entlarvt.

In der Marienkirche

werden die Leiden der Soldaten, das Sterben, die Verstümmlung im Kampf an der Front, das Grauen von Kampf und Sterben in der Schützengräben und in den Bombentrichtern vorgestellt.

Im Friedenssaal

schließlich wird die Sehnsucht nach Frieden und die Erkenntnis, dass der, der als Feind bekämpft werden muss, in Wahrheit ein Bruder ist (siehe die Duval-Szene als Schlüsselszene des Romans) dargestellt. Zu all diesen Textstellen hat Peter Eickmeyer beeindruckende Graphics gemalt, die jeweils gezeigt werden.

<span style="line-height:1.6">Start: Erich Maria Remarque-Friedenszentrum, Markt 6, 49074 Osnabrück, 20 Uhr

<span style="line-height:1.6">Kosten: 5€ (Karten im Remarque-Friedenszentrum oder telefonisch unter 0541/323-3292)

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de