Lyrik zur TeaTime: Karin Kiwus liest aus Das Gesicht der Welt (Schöffling & Co.)

Mit einem Nachwort von Mirko Bonné.

Karin Kiwus ist aus der Geschichte der Lyrik der letzten Jahrzehnte nicht wegzudenken. Schon mit ihrem Debüt sorgte sie für erhebliches Aufsehen. „Zweifel am Gelingen, Wille zur Unabhängigkeit und Suche nach genauem Ausdruck sind ihrer Dichtung von Anfang an eingeschrieben … aus ihren Gedichten sprach eine neue, unerhörte Stimme … “ (Mirko Bonné). „Die Gedichte von Karin Kiwus sind der politischen und sozialen Wirklichkeit zugewandte, sprachlich prägnante und inhaltlich interessante kleine Kunstwerke, die über den Tag hinaus beschäftigen … exzeptionelle Lyrik von großer zeitloser Kunst.“ (WDR 5). Zwischen den Erkenntnissen der siebziger Jahre und der großen lyrischen Tradition zu vermitteln, beide zu verbinden in einem neuen Ton, der auch neue Maßstäbe setzte, dies sei Karin Kiwus gelungen, schrieb Heinz Ludwig Arnold. „ … Gedichte voller rabiater Anmut und herber Sinnlichkeit.“ (Peter Härtling). Ihr gelingt es, „ … in einem einzigen Gedicht mehr Wirklichkeit einzufangen, als andere in seitenlanger Prosa.“ (Wolfgang Hildesheimer). Helmut Heißenbüttel sprach von ihrer „unverbrauchten Poesie“

Karin Kiwus, geb. 1942 in Berlin, studierte Publizistik, Germanistik und Politologie. Sie war u.a. Lektorin bei Suhrkamp und leitete ab 1975 die Abt. Literatur der Berliner Akademie der Künste, außerdem Gastdozentin an der University of Texas (1978) und Lehrbeauftragte an der FU Berlin (1981/82). Für ihr schriftstellerisches Werk wurde sie mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Bremer Literaturförderpreis, dem Förderpreis des Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen Industrie, dem Lyrikpreis „Orphil“. Alle zwei Jahre werden mit diesem Preis Lyriker und Lyrikerinnen ausgezeichnet, die mit ihrem Werk Stellung beziehen und sich politischen wie stilistischen Moden widersetzen. Jury-Mitglied Silke Scheuermann anl. der Verleihung: „ … ihr häufig visueller Zugriff zu Themen wie Zeitlichkeit, Körperlichkeit und der Suche nach Wahrheit verortet das Ich im Verhältnis zur Welt – auch und gerade zur Welt der Kunst – in einem Raum, in dem Schönheit, Tragik und Lebenskraft vom Leser neu erlebt werden können.“

Datum: Sonntag, 7.9.2014
Zeit: 17.00 Uhr Ort: Literaturhaus

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de