Buchpremiere mit Rüdiger Preuss

Daniel, fast 14 Jahre alt, lebt im Löwengruben-Mief der 1960er Jahre auf dem Land, wo bei so manchem die >>Ahnengalerie lehmverschmierter Gummistiefel<< mindestens bis ins Mittelalter reicht. Wenn der Vater vom Krieg spricht, dann sind es keine Geschichten. Er erzählt von seinem Kameraden Max Lennard, der immer irgendetwas zum Essen organisieren konnte und nach dem Krieg nach Amerika ausgewandert ist.
Kurz vor der ersten Mondlandung kommt Max tatsächlich zu Besuch, >>direkt aus Amerika in die Gartenzwergwelt unseres Vorgartens<<. Endlich findet Daniel in Max einen väterlichen Freund, dessen Leben nicht von Alltagstrott und Biederkeit bestimmt wird, sondern von tiefsinnigen Gesprächen, in denen Freiheit denkbar ist. Max erzählt vom Märchenfischer, dem Schöpfer, der in jedem Wasser wohnt und wird selbst zu einem solchen: Er fischt Daniel aus der Grube der Langeweile und gibt ihm den Mut, seinen eigenen Weg zu gehen.
Rüdiger Preuss ist 1956 in Bochum geboren. Mit 18 unternahm er eine spontane Reise nach Teheran, weshalb er zuhause in Deutschland das Gymnasium verlassen musste. So schlug er sich als Angestellter in einem Schallplattenladen und in einem Reisebüro durch. Von 2001 bis 2011 arbeitete er beim Zirkus Roncalli. Derzeit macht er eine Ausbildung in Dortmund, wo seit Jahren sein Lebensmittelpunkt ist.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de