Hundert Jahre Bremer Presse

Vortrag von Helmut Steffens und Vitrinenausstellung
Eine Zusammenarbeit mit der Typographischen Gesellschaft München

Die Bremer Presse wird allgemein als eine der bedeutendsten deutschen "Private Press" angesehen. Sie nannte sich im Jahr 1913, nach einer Zeit des Herantastens an den Handpressendruck, von "Bremer Buchwerkstätte" in "Bremer Presse" um. Ausgehend von Bremen, verlagerte sie nach dem ersten Weltkrieg ihre Werkstatt zunächst nach Bad Tölz und schließlich in die Münchner Georgenstraße.
Ihre herausragende Rolle innerhalb der europäischen Buchgestaltung im 20. Jahrhundert verdankt sie sowohl ihrem ambitionierten inhaltlichen Programm unter maßgeblicher Leitung von Dr. Willy Wiegand und Hugo von Hofmansthal, als auch der hochwertigen handwerklichen und gestalterischen Qualität der Drucke - perfekt ausgeglichen gesetzte Buchseiten (Josef Lehnacker), sparsamer, aber exzellenter Buchschmuck (Anna Simons) und edle buchbinderische Verarbeitung (Frieda Thiersch).

Der Vortrag von Helmut Steffens beschreibt das Wirken der Bremer Presse an den drei Standorten, insbesondere in München. Das Werden der Presse-eigenen Schriften und ihre Besonderheiten, entwickelt aus Inkunabelvorbildern, wird anhand von Schrifttafeln und Druckbeispielen vorgestellt, ergänzt durch Details aus bisher unveröffentlichten Briefen und Dokumenten.

Insbesondere soll die Leistung der Mitarbeiter an der Bremer Presse gewürdigt werden, speziell Josef Lehnackers, der von 1925 bis 1929 auch Vorsitzender der Typographischen Gesellschaft München war.

In einer kleinen Vitrinenausstellung werden dazu Original-Drucke gezeigt, gerade auch einige der Holzschnitt-Titel von Anna Simons.

Helmut Steffens (*1948) studierte Elektrotechnik an der RWTH Aachen und arbeitete in der EDV-Industrie. Durch seinen Schwiegervater, der eine große Sammlung von Drucken der Bremer Presse zusammengestellt hatte, erlebte er die Faszination der Handpressendrucke. Er durchforstete in der Folge viele Archive und trug bisher unveröffentlichte Materialien zusammen.

Anmeldung
Begrenzte Anzahl von Plätzen verfügbar. Daher ist eine schriftliche Anmeldung unter www.tgm-online.de erforderlich.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de