Dorothee Wierling: Eine Familie im Krieg. Leben, Sterben und Schreiben 1914-1918.

3. April 2014 in Essen

Der Erste Weltkrieg in persönlichen Briefen einer Berliner Familie.
In den Jahren des Ersten Weltkriegs schrieben sich die sozialdemokratische Feministin Lily Braun, ihr Ehemann Heinrich, der gemeinsame Sohn Otto sowie eine enge Freundin der Familie, Julie Vogelstein, etwa 2000 Briefe. Basierend auf dieser fast vollständig erhaltenen Korrespondenz gibt Dorothee Wierling einen einzigartig dichten Einblick in die Alltags- und Gedankenwelt der Briefschreiber/innen während dieser Jahre. Angesiedelt in einem Milieu, in dem sich adlige, bildungsbürgerliche, sozialdemokratische, feministische und lebensreformerische Werthorizonte mit nationalistischer Kriegseuphorie vermischen, wird der Krieg als ein Ereignis erfahren, das zuvor rein Privates und Alltägliches in eine Sphäre von weltgeschichtlicher Bedeutung überführt.
Eindrucksvoll lässt uns die Autorin am Kriegsalltag und der Reaktion auf die Ereignisse in der Heimat (vor allem in Berlin) und an der Front teilhaben. Zugleich zeigt sie, wie sich in den Briefen die Gefühle, Beziehungen, Ich-Ideale und die Sinnsuche in einer militarisierten Gesellschaft ausdrücken.
Dorothee Wierling erzählt eine bewegende Geschichte, die das Kriegserlebnis auf neue Weise verständlich machen kann. Heute abend wird sie uns ihr Buch persönlich vorstellen.

Dorothee Wierling studierte Geschichte und Anglistik an der Ruhr - Universität Bochum. Sie promovierte 1986 an der Universität Essen mit einer Arbeit über die Alltags- und Erfahrungsgeschichte von Dienstmädchen ("Mädchen für alles. Lebensgeschichte und Arbeitsalltag städtischer Dienstmädchen um die Jahrhundertwende"). 2000 habilitierte sie sich an der Universität Potsdam mit der Arbeit "Geboren im Jahr Eins. Der Geburtsjahrgang 1949 in der DDR. Versuch einer Kollektivbiographie".

Von 1990-1993 baute sie in Leipzig eine Außenstelle des Essener Kulturwissen-schaftlichen Instituts NRW auf. Nach einer DAAD-Professur an der University of Washington, Seattle, und zahlreichen weiteren Fellowships und Gastprofessuren u.a. an der University of Tel-Aviv, dem Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam sowie der University of Michigan, Ann Arbor, ist sie seit 2003 Stellvertretende Direktorin der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH) und Professorin ander Universität Hamburg.

Ihre Forschungsinteressen liegen im Bereich der Sozial- und Mentalitätsgeschichte des späten 19. und 20. Jahrhunderts, unter besonderer Berücksichtigung der Verknüpfung von Geschlecht, Generation und Klasse sowie dem Verhältnis von Lebensgeschichte und Geschichte. Als "Oral Historian" hat sie sich intensiv mit methodischen und theoretischen Problemen persönlicher Erinnerungen und Erzählungen als historische Quelle auseinandergesetzt.

Eintritt: EUR 8,- / erm 6,-

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de

Wo ist das Event?
proust wörter + töne GmbH
Akazienallee / Am Handelshof 1
45127 Essen
Wann ist das Event?
Donnerstag, 3. April 2014
20:00 Uhr
Seit 3675 Tagen vorbei!

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Dorothee Wierling: Eine Familie im Krieg. Leben, Sterben und Schreiben 1914-1918. - Essen - 03.04.2014 – Copyright © 2024 Kleiner Kalender