Franz Josef Czernin stellt seinen neuen Gedichtband vor

2. April 2014 in München

zungenenglisch (Carl Hanser Verlag 2014).

Einführung und Moderation: Thomas Poiss

Lebende wissen nichts vom Sterben, Liebende können ihre Gefühle nicht nebeneinanderlegen, und dennoch sprechen wir von Liebe und Tod. Wie geht das zu? Franz Josef Czernin schlägt im Nachwort zu seinem Gedichtband zungenenglisch vor: Wir übertragen Worte auf unsere Erfahrungen, unsere Erfahrungen auf Worte. Geschähe dies mit Orpheusʼ Kunst, könnte auch die Grenze des Todes überwunden werden − ehe wir reflexhaft ins Diesseits stolpern. Czernins Gedichte geben in Vexierbildern den Blick auf ein Jenseits, auf Sinn und Nicht-Sinn der Sprache frei. Ein Wort wie ‚versprechen‘ verdichtet Laut, Zeichen und Bedeutung von „(sich) ver-sprechen, vers sprechen, vers brechen“. Das verstört, aber nicht anders bringen wir Sinn ins alltägliche Rauschen der Stimmen, wenn wir Lücken und Halbverstandenes ergänzen. Liest man Czernins Gedichte mit schmalem Lidspalt und wachem Gespür, zeichnen sich darin die Konturen von Paradies und Hölle, von Bibel, Dante und kruder Körperlichkeit ab – ehe wir wieder bloß Silben und Druckerschwärze auf Papier anstarren: Teufelszeug. Oder Engelszungen.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de

Wo ist das Event?
Stiftung Lyrik Kabinett
Amalienstraße 83a
80799 München
Wann ist das Event?
Mittwoch, 2. April 2014
20:00 Uhr
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Franz Josef Czernin stellt seinen neuen Gedichtband vor - München - 02.04.2014 – Copyright © 2024 Kleiner Kalender