Dieter Kühn

Menschen und ihre Geschichten sind das große Thema Dieter Kühns. Seit fast 50 Jahren widmet sich der in Köln geborene und in Bayern und dem Rheinland aufgewachsene Schriftsteller in Biographien und fiktionalen Werken historischen Persönlichkeiten wie Napoleon und Josephine Baker, Philip Marlowe und Clara Schumann. Seine Biographien der Dichter Oswald von Wolkenstein, Neidhard und Wolfram von Eschenbach eröffneten einen neuen dokumentarischen Blick auf das Mittelalter. In dem 2013 erschienenen Buch Das magische Auge rückt Kühn nun sich selbst in den Mittelpunkt des Geschehens. Man würde dem 1200-seitigen Mammutwerk jedoch keinesfalls gerecht, bezeichnete man es als bloße Autobiographie. Viel passender ist der Begriff "Lebensbuch", auf den auch Dieter Kühn zurückgreift: Entgegen der vorherrschenden Konventionen autobiographischen Schreibens entscheidet Kühn sich für eine beeindruckende Dokumentation des eigenen Lebens. Er erlaubt sich den genauen, den magischen Blick auf die großen Ereignisse wie auch auf vermeintlich kleinere Begebenheiten, so dass das Radio seiner Mutter einen ähnlichen Stellenwert einnehmen darf wie Politik
und Gesellschaft oder die folgenschweren Auseinandersetzungen zum Beispiel mit Siegfried Unseld und Joachim Fest.

Moderation: Harry Oberländer
Uhrzeit: 20 Uhr
Ort: Literaturforum im Mousonturm
Eintritt: 7,-/4,-

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de