Schlaflose Migranten in der Gegenwartsliteratur.
Die titelgebenden „Schlafgänger“ in Dorothee Elmigers zweitem Roman sind Menschen, die sich nur stundenweise eine Schlafstätte leisten können: Einwanderer, Migranten, Flüchtlinge. Der Begriff stammt aus dem 19. Jahrhundert, aber erzählt wird aus der Gegenwart. Die Polizei beargwöhnt die Schlafgänger als „flüchtige Existenzen“. Und an einer Stelle des Romans heißt es: „Die Schlafgänger schlafen nicht, finden keinen Schlaf auf der gemieteten Bettstatt.“
Die 1985 in der Schweiz geborene Autorin Dorothee Elmiger erzählt in „Schlafgänger“ vom Reisen, von Zwischenzonen und von Redeweisen, die Grenzen schaffen und Menschen trennen. Die Hintergründe sind konkret politisch: Kalifornien, Schweiz, EU. Die Sprache ist literarisch: viele kleine Geschichten, die immer wieder Übergänge und Begegnungen offen halten.
„Einladung an die Wagemutigen“ hieß Dorothee Elmigers 2010 erschienener, viel gefeierter Debütroman. Im taz-Café liest die Autorin aus ihrem neuen Buch. taz-Literaturredakteur Dirk Knipphals moderiert.
<em>Eintritt frei</em>
Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de
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Schlafgänger - Berlin - 23.04.2014 – Copyright © 2024 Kleiner Kalender