Pfaueninsel - Thomas Hettche stellt seinen Roman vor

5. Dezember 2014 in Bonn

Thomas Hettche: Pfaueninsel. Roman. Kiepenheuer & Witsch 2014. 352 S. Geb. 19,99 €

Für seinen Roman "Die Pfaueninsel" wird Thomas Hettche am 2. November mit dem Wilhelm-Raabe-Preis 2014 ausgezeichnet. Mit 30.000 Euro Preisgeld gehört der Wilhelm Raabe-Literaturpreis zu den bedeutendsten literarischen Auszeichnungen im deutschsprachigen Raum.

Eintritt: 10 €

Die Pfaueninsel - eine Insel außerhalb der Zeit

Die Pfaueninsel in der Havel ist ein künstliches Paradies. In seinem opulenten, kundigen und anrührenden Roman erzählt Thomas Hettche von dessen Blüte, Reife und Verfall aus der Perspektive des kleinwüchsigen Schlossfräuleins Marie, in deren Lebenslauf sich die Geschichte eines ganzen Jahrhunderts verdichtet.
Es mutet an wie ein modernes Märchen, denn es beginnt mit einer Königin, die einen Zwerg trifft und sich fürchterlich erschrickt. Kaum acht Wochen nach dieser Begegnung auf der Pfaueninsel, am 19. Juli 1810, ist die junge Königin Luise tot – und der kleinwüchsige Christian und seine Schwester Marie leben fortan weiter mit dem entsetzten Ausruf der Königin: »Monster!« Damit ist die Dimension dieser Geschichte eröffnet. Am Beispiel von Marie, die zwischen den Befreiungskriegen und der Restauration, zwischen Palmenhaus und Menagerie, Gartenkunst und philosophischen Gesprächen aufwächst und der königlichen Familie bei deren Besuchen zur Hand geht, erzählt Thomas Hettche von der Zurichtung der Natur, der Würde des Menschen, dem Wesen der Zeit und der Empfindsamkeit der Seele und des Leibes.
Dabei geht es um die Gestaltung dieses preußischen Arkadiens durch den Gartenkünstler Lenné und um all das, was es bevölkerte: Palmen, Kängurus und Löwen, Hofgärtner, Prinzen, Südseeinsulaner, Riesen, Zwerge und Mohren – und es geht um die Liebe in ihren mannigfaltigen Erscheinungsformen.
Thomas Hettche ist das Kunststück gelungen, mit dem historisch verbürgten Personal seiner Geschichte von uns Heutigen zu erzählen. Atmosphärisch, detailgetreu und voller Lust an der phantasievollen Ausschmückung.

<strong style="line-height:1.6">Thomas Hettche<span style="line-height:1.6">, 1964 am Rand des Vogelsbergs geboren, lebt in Berlin. Sein Romandebüt »Ludwig muß sterben« wurde 1989 als Geniestreich gefeiert. Danach erschien unter anderem »Der Fall Arbogast« (2001), der in zwölf Sprachen übersetzt worden ist. »Woraus wir gemacht sind«, 2006 bei Kiepenheuer & Witsch erschienen, stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises. 2010 veröffentlichte Hettche den hochgelobten Roman »Die Liebe der Väter«, den er ihn meiner Buchhandlung vorgestellt hat und den autobiographischen Essayband »Totenberg« (2012).

Thomas Hettche wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. Rauriser Literaturpreis 1990, Robert-Walser-Preis 1990, Ernst-Robert-Curtius-Förderpreis für Essayistik 1994, Rom-Preis der Villa Massimo 1996, Spycher: Literaturpreis Leuk 2001, Premio Grinzane Cavour 2005, Short-List zum Deutschen Buchpreis 2006, Düsseldorfer Literaturpreis 2013.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de

Wo ist das Event?
Buchhandlung Böttger
Maximilianstr. 44
53111 Bonn
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Freitag, 5. Dezember 2014
20:00 Uhr
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