Verflucht das Herz - Shakespeares Sonette

9. Februar 2013 in Berlin

Ein Reigen aus Liebe, Sehnsucht, Eifersucht und Vergänglichkeit, ein Verschwimmen der Grenzen zwischen Mann und Frau. Shakespeare besang dies in seinen sinnlich rätselhaften Sonetten. Die Schauspieler von Theater Thikwa machen sich diesen überbordenden Kosmos in tänzerischen Traumbildern zu eigen. Eine Tanzperformance über das Begehren, unterlegt mit einer Videoinstallation.

A Womans face with natures owne hand painted,
Haste thou the Master Mistris of my passion,
A womans gentle hart but not acquainted
With shifting change as is false womens fashion,

An eye more bright then theirs, lesse false in rowling:
Gilding the obiect where-vpon it gazeth,
A man in hew all Hews in his controwling,
Which steales mens eyes and womens soules amaseth.

Ein weibliches Gesicht gab die Natur
Dir, Herr und Herrin meiner Leidenschaft;
Ein weiches Frauenherz, doch ohne Spur
von Launen, Weiberlist und Hexenkraft

Dein Auge, strahlender und minder flirrend,
vergoldet alles, was sein Blick umfängt;
Für Männeraug und Frauenherz verwirrend,
Du, Mannsbild, das die Blicke auf sich lenkt.
(aus Sonnette 20)

Mit: Addas Ahmad, Sabrina Braemer, Karol Golebiowski, Gerd Hartmann, Merete Katz, Deniz Kurtulan, André Nittel, Makiko Tominaga

Konzept und Regie: Gerd Hartmann

bildbuehne.de © 2012
TICKETS: 16 / 10 erm. / 3-Euro-Kultur-Ticket
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Hintergrundinformationen
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Eine Petrarca (1302-1373).

Einer der heute noch berühmtesten Meister dieser Kunstform ist William Shakespeare (ca. 1564-1616). Die erste Gesamtausgabe seiner 154 Sonette erschien zu seinen Lebzeiten, nämlich 1609. Inhaltlich geht es um Liebe in allen Erscheinungsformen und mit allen Nebenwirkungen.
Ähnlich wie im "Diwan von Shams-e Tabrizi" des 1273 verstorbenen persichen Dichters Rumi wendet sich die Poesie meist an einen abwesenden Geliebten. Es geht bei Shakespeare wahrscheinlich nicht nur um einen, die Grenzen zwischen Mann und Frau verschwimmen, ebenso die Grenzen zwischen hetero- und homoerotischer Liebe und Begierde, auch Auto-Erotik wird zum Thema.

Shakespeares reichhaltige Sprache lässt viel Platz für Vermutungen und Wortspiele. Darunter schimmert der feine Humor eines Wissenden. Es geht in vielen Sonetten um Sex, auch wenn manche Übersetzer versucht haben, das zu übergehen.

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Shakespeares Sonette zum Lesen
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Auf den Webseiten der Uni Basel gibt es die Register der Metaphern und Symbole werden diese leider nicht erklärt. Wenn jemand Passendes zu Themen wie Gefängnis, Rose, Buchhaltung, Armut, Sünde oder Nachtigal sucht, ist es nützlich.

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Verschiedene Übersetzer
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Mit Shakespeares heftiger Sprache und seinen vielfältigen Anspielungen haben sich Übersetzer oft schwer getan. Bilden Sie sich selbst ein Urteil:

Leander Sukov
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Hat Shakespeare seine Werke selbst geschrieben?
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Oder hat Elisabeth I., Königin von England das geschrieben? - Natürlich nicht sie selbst, denn Maria Stuart hat sie dann doch gemeuchelt. Um das zu vertuschen, musste ein männlicher Schauspieler mit einer dicken Schminke-Schicht jeden Tag Königin spielen. Einige Theorien:
william-shakespeare.de/autorenfrage_03blabla.html

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de

Wo ist das Event?
Theater Thikwa
Fidicinstraße 40
10965 Berlin
Wann ist das Event?
Samstag, 9. Februar 2013
20:00 Uhr
Seit 4065 Tagen vorbei!

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Verflucht das Herz - Shakespeares Sonette - Berlin - 09.02.2013 – Copyright © 2024 Kleiner Kalender