Alessandro

25. Mai 2013 in Wiesbaden

Dramma per musica in drei Akten von Georg Friedrich Händel.

Internationale Maifestspiele 2013

Österreich/Griechenland

Parnassus Arts Productions / Armonia Atenea

Deutschlandpremiere

Libretto von Paolo RolliIn italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Musikalische Leitung George PetrouInszenierung Lucinda Childs
Große Barockoper vom Feinsten mit Starbesetzung!
Die neue Opernproduktion von Parnassus Arts Productions in Kooperation mit dem Konzerthaus Megaron und dem Ensemble Armonia Atenea in Athen präsentiert dieses selten gespielte Werk nach der umjubelten und mehrfach preisgekrönten Einspielung im Herbst 2012 nun auch szenisch. Lucinda Childs inszeniert die Oper mit einer erstklassigen Sängerriege. Zu erleben sind Stars wie Max Emanuel Cencic, der in Frankreich gerade zum Sänger des Jahres gekürt wurde.
In Wiesbaden wird die Produktion direkt nach der Premierenserie in Athen gezeigt, bevor sie auf weitere Festivals in Deutschland und Europa geht.
Georg Friedrich Händels Oper 'Alessandro' ist ein Meisterwerk zwischen Eifersuchtsdrama und Obrigkeitskritik. Händel komponierte 'Alessandro' 1726 für die Royal Academy of Music in London. Paolo Rolli ließ sich für sein Libretto von Ortensio Mauros 'La Superbia d'Alessandro' inspirieren. Im Zentrum der Handlung steht die historische Figur Alexanders des Großen. Alexander leidet an einem verzerrten Selbstbild und glaubt, der Sohn des Gottes Jupiter zu sein. Verblendet von seiner Eitelkeit verlangt er von seinen Untergebenen, ihn als Gottheit zu behandeln. Die mazedonischen Fürsten haben aber genug von seinem Größenwahn und schmieden ein Komplott, um ihn wieder in die Realität zurückzuholen. Parallel dazu entwickelt sich in einem zweiten Handlungsstrang eine 'ménage à trois' zwischen Alexander, Rossane und Lisaura. Interessant ist an der Oper aber nicht nur die Handlung, äußerst spannend sind auch die Ereignisse, die sich im Jahre 1726 rund um die Entstehung des Werkes entwickelt haben. Die Hauptrolle sang damals der Kastrat Francesco Bernardi, besser bekannt als Senesino. Die beiden weiblichen Rollen wurden von Francesca Cuzzoni (Lisaura) und Faustina Bordoni (Rossane) interpretiert. Cuzzoni galt als Starsopran in der Londoner Opernszene. Schon mit ihren ersten Auftritten erregte aber eine neue junge Sängerin die Aufmerksamkeit des Londoner Publikums: Faustina Bordoni wurde in der Presse schnell als neue Cuzzoni gefeiert, was eine legendäre Fehde zwischen den beiden Sängerinnen auslöste. Händel nutzte diesen Kleinkrieg in künstlerischer Weise aus, indem er beide Diven für seine Oper verpflichtete und die Energie ihres privaten Konflikts in die Handlung einfließen ließ. Um den Streit zwischen den Konkurrentinnen etwas zu entschärfen, war Händel darauf bedacht, beide Diven gleichberechtigt zu behandeln und ihnen die gleiche Anzahl an Arien zu komponieren. Trotzdem entfachte die Rivalität zwischen den Sängerinnen auch heftige Auseinandersetzungen unter ihren Anhängern. Die Oper war so erfolgreich, dass das Theater sich gezwungen sah, mehr als nur die zwei geplanten Aufführungen pro Woche zu spielen.

Die Oper, deren CD-Aufnahme im Herbst 2012 mit Lob und Preisen überschüttet wurde, erlebt in Wiesbaden ihre Deutschlandpremiere. Die Vorschusslorbeeren sind enorm. FonoForum schrieb über die musikalische Realisierung: 'In dieser Spitzenproduktion wächst Max Emanuel Cencic über sich hinaus. (...) Das griechische Ensemble Armonia Atenea, der Ableger für historische Aufführungspraxis der Athener Camerata, und der Dirigent George Petrou sind ein Gespann, das die Sängergirlanden intelligent kommentiert und die Vokalakrobaten zugleich weich bettet. Petrou lässt diese Oper mit ihren zahllosen schönen und schönsten Nummern nie aufdringlich, aber immer in einer präsenten und durchsichtigen Klanglichkeit fließen.'

Armonia Atenea ist der neue internationale Name für die Camerata Athen. 1991 wurde das Orchester von der 'Gesellschaft der Freunde der Musik' in Verbindung mit der Eröffnung der Athener Konzerthalle Megaron gegründet. Seitdem fungiert die Armonia Atenea als deren Hausorchester und wird in dieser Funktion aktiv unterstützt. Seit 2011 tritt das Orchester wechselweise im Megaron und in dem neuerbauten Onassis-Kulturzentrum (Athen) auf.

George Petrou (Musikalische Leitung) hat sich vor allem einen Namen mit der Aufführung und Einspielung von Werken in historisch informierter Aufführungspraxis gemacht. Zuletzt wurde seine Aufnahme der Oper 'Alessandro', die in Wiesbaden erstmals in Deutschland szenisch zu erleben ist, mit Lob und Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Diapason d'Or und dem CD Choc Classica. Kommende Projekte sind Vivaldis 'Farnace' an der Opéra National du Rhin, eine Europa-Tournee mit Max Emanuel Cencic und die Europa-Tournee mit Händels 'Alessandro' im Frühjahr 2013. Zuletzt dirigierte der griechische Dirigent 'Alceste' in Leipzig, Lullys 'Phaëton' and Scarlattis 'Il Tigrane' am Staatstheater Saarbrücken, Glucks 'Il trionfo di Clelia' und Rossinis 'Il barbiere di Siviglia' in Athen, Händels 'Semele' in Bern sowie zahlreiche Konzerte. Weitere Höhepunkte sind Neuproduktionen von Glucks 'Alceste' und Händels 'Theodora' sowie Donizettis 'Anna Bolena' und Glucks 'Orphée' in Athen. Er ist Musikalischer Leiter der Armonia Atenea und hat mit seinen Einspielungen von Händels 'Oreste', 'Arianna in Creta', 'Alessandro Severo', 'Tamerlano' und 'Giulio Cesare' zahlreiche Preise der internationalen Presse gewonnen. Für 'Tamerlano' erhielt er 2008 sogar den begehrten ECHO Klassik Preis als Operneinspielung des Jahres.

Lucinda Childs (Regie) Die amerikanische Choreografin prägte mit ihren postmodernen Arbeiten die Tanzgeschichte seit den 1970er Jahren wesentlich. 1973 gründete sie ihre Tanzkompanie Lucinda Childs Dance Company. Für Robert Wilsons Oper 'Einstein on the Beach' mit Musik von Philip Glass war sie als leitende Choreografin und Solistin engagiert. Die Begegnung mit Philip Glass' Musik markiert einen wesentlichen Moment in ihrem Werdegang. Gemeinsam mit dem Konzeptkünstler Sol LeWitt entwickelten Glass und Childs im Jahr 1979 das minimalistische Stück 'Dance', das zu einem prägenden Werk der jüngeren Tanzgeschichte wurde. Seit 1981 wird sie regelmäßig von renommierten Opernhäusern und -festivals als Choreografin und Regisseurin beauftragt, so von den Opernhäusern in Paris, Berlin und Lyon, vom Staatsballett München, den Salzburger Festspielen und der Scala in Mailand. Childs erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Bessie-Award für ihr Lebenswerk (2001). Die französische Regierung verlieh ihr den Ordre des Arts et des Lettres (2004).

Max Emanuel Cencic (Alessandro) hat sich in den letzten Jahren zu einem der besten Countertenöre entwickelt. Bereits in jungen Jahren war er Mitglied und Solist bei den Wiener Sängerknaben, begann 1992 eine Solokarriere als Sopranist und wechselte 2001 in das Fach des Countertenors. 2003 wurde er als Nerone in 'L'incoronazione di Poppea' in Basel zum Nachwuchssänger des Jahres (Opernwelt) gekürt. Wichtige Stationen seiner Karriere waren außerdem sein Perseo in Vivaldis 'Serenata Andromeda Liberata' in der New Yorker Carnegie Hall, die Titelpartie in Händels Oper 'Faramondo' und die Rolle des Herold in der Uraufführung der 'Medea' von Aribert Reimann an der Wiener Staatsoper. 2011/12 erfolgten Einladungen an das Grand Teatre del Liceu Barcelona (gemeinsam mit Placido Domingo), an die Opéra Lille und zum Musikfest Bremen. Außerdem stand eine USA-Tournee mit Riccardo Muti auf dem Programm. Seine Duetti-CD mit Philippe Jaroussky (2011) wurde ebenso wie die Einspielung der Gluck-Oper 'Ezio' mit dem Preis ECHO Klassik 2012 ausgezeichnet. Max Emanuel Cencic machte außerdem mit der Partie des Farnace in der gleichnamigen Vivaldi-Oper Furore. 2012/13 stehen Auftritte als Mandane im Rahmen der wiederentdeckten Oper 'L'Artaserse' auf dem Programm. Außerdem ist er als Alessandro auf Europatournee. Gerade wurde Cencic in Frankreich zum Sänger des Jahres 2012 gekürt. Zu den Maifestspielen 2005 war er mit einem Liederabend 'Belcanto im Foyer' zu Gast.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de

Wo ist das Event?
Hessisches Staatstheater Wiesbaden
Christian-Zais-Straße 3
65189 Wiesbaden
Wann ist das Event?
Samstag, 25. Mai 2013
19:30 Uhr
Seit 3986 Tagen vorbei!

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