Um Muhamad

Acco Theatre Israel (IL).

Das Stück UM MUHAMAD ist der erste Teil der Trilogie "Acco, my love", bei der zwei ältere israelische Frauen auf einander treffen. Die jüdische Israelin, gespielt von Smadar Yaaron, trifft auf eine arabischstämmige, muslimische Israelin aus Akko (Hamdi Musa), die virtuell in einer Videoaufzeichnung zugegen ist. Die beiden unterhalten sich über vergangene Zeiten, in denen sie noch jung waren und schwere Schicksalsschläge durchlebten. Beide bekamen die Macht der Unterdrückung zu spüren, jedoch an zwei verschiedenen Orten der Welt - die eine als Jüdin im Europa der 1940er Jahre und die andere während der "Nakba" in den Jahren 1947-1949, als etwa 700.000 Araber aus dem Teil des früheren britischen Mandatsgebiets Palästina vertrieben wurden bzw. flohen, der im Mai 1948 als Staat Israel unabhängig vom Mandatsgebiet wurde. Im Verlauf der Aufführung scheinen die Lebensgeschichten der beiden Frauen ineinander überzugehen und die geschichtlichen Ereignisse in ihren Auswirkungen auf die Betroffenen überlagern sich.

Die Entstehungsgeschichte der Trilogie "Acco, my love" hängt mit der besonderen Beziehung zusammen, die Smadar Yaaron zu den Palästinensern hat. Die Schauspielerin erklärt, wie nah sie sich diesem Volk fühle, wie sie diese Menschen - sowohl als Individuen als auch als ethnische Gruppe - bewundere: Völker, die Unterdrückung erfahren haben, entwickeln eine außergewöhnliche Fähigkeit, Leben und Leid der Menschen zu verstehen, so ihre Theorie.
Smadar Yaaron sieht in diesem Projekt ihre Lebensaufgabe: Es sei reine Intuition gewesen, die sie dazu bewogen habe, Frauen zu ihren Schicksalen zu befragen. Obwohl sie manchmal keine Ahnung gehabt habe, wo das Ganze hinführen würde, habe sie gespürt, dass sie das Richtige tue. Ihre Bewunderung und ihr Interesse an der Geschichte der arabischen Minderheit in Israel hätten sie stets motiviert.

Das AccoTheatre ist eine Theatergruppe aus Akko unter der Leitung von Smadar Yaaron und Moni Yosef. Für ihre provokativen Aufführungen arbeiten sie mit biographischem Material, mit Themen, die politisch und sozial herausfordern. Sie gastierten bereits auf zahlreichen Festivals in Europa, unter anderem im Jahr 2009 bei der Jiddischen Musik- und Theaterwoche in Dresden mit ihrer erfolgreichen Inszenierung "Anthology" im Societaetstheater .

Mit deutschen Untertiteln

Das besondere Gastspiel

In Englisch, mit deutschen Übertiteln.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de