Fressen, lieben, kotzen

24. April 2014 in Halle / Saale

»Dies Stück mag es, weh zu tun und sich wehtun zu lassen.«

Erst fressen, dann kotzen. Es klingt drastisch, beschreibt doch aber ziemlich genau das Krankheitsbild der Mager- und Fresssucht. Eindrucksvoll erzählt eine junge Frau ihren Tagesablauf: Nicht-Aufstehen-Wollen. Sich-Hassen. Die verfluchte Suche nach dem verfluchten Gramm Fett. Und immer das Ziel vor Augen: vorn auf der Waage steht eine VIER. Dünn sein, zu dünn sein und sich fett finden, zu fett. Für die anderen. Die ihre Sehnsucht nach Liebe nicht wahrnehmen und daher auch nicht erwidern können. Auf Rückzug folgt Einsamkeit. Das Mädchen bestraft sich, foltert sich durch Hungern. Alles wird zur Sucht. Bis nichts mehr geht und die Fressattacke den Körper und die Seele dominiert. Vollstopfen, bis nichts mehr rein geht, Schuldgefühle befördern alles wieder raus ... Und alles beginnt wieder von vorne.

Cornelia Gellrich, Jahrgang 1980, behandelt ein wichtiges Thema sprachlich und inhaltlich exzellent: Bulimie ist eine der am meisten verbreiteten und zugleich am besten verheimlichten Krankheiten in den sogenannten Wohlstandsgesellschaften der westlichen Welt. Sie betrifft schon lange nicht mehr nur Mädchen und Frauen. Immer früher beginnt das Wettrennen um den perfekten Körper in einer Welt, die mit Nahrung überfrachtet ist, die Trost bieten soll.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de

Wo ist das Event?
neues theater, Schaufenster
Große Ulrichstraße 51
6108 Halle / Saale
Wann ist das Event?
Donnerstag, 24. April 2014
10:00 Uhr
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Fressen, lieben, kotzen - Halle / Saale - 24.04.2014 – Copyright © 2024 Kleiner Kalender