2,7 Sekunden

15. März 2014 in Weimar

Das Meiste gerät in Vergessenheit. Mit jedem Leben, das erlischt, mit jedem Augenblick, der vergeht, verdunkelt sich ein Teil der Geschichte. Unser Gehirn speichert und verarbeitet die Eindrücke der Gegenwart in Einheiten von je 2,7 Sekunden. Es ist dieser kurze Augenblick, der über Erinnern und Vergessen entscheidet – und sich in unser Gedächtnis als gewesene Realität einschreibt.

Das Wenige, das im Gedächtnis haften bleibt, wird im Verlauf eines Lebens stetig überarbeitet, umgeschrieben und mit der jeweiligen Gegenwart in Beziehung gesetzt: Erinnern ist eine Form der Gestaltung, der Erfindung und Hinzudichtung wie auch des Vergessens und Verdrängens, und somit eine der größten Begabungen des Menschen.

Hausregisseur und Autor Jan Neumann begibt sich mit dieser Stückentwicklung auf Spurensuche. Sein Ensemble und er bergen Dinge des Vergessens: verstummte Fotografien, ausrangierte Gegenstände und verwaiste Orte – skurrile und berührende Momente aus den hintersten Winkeln des Gedächtnisses. Nach intensiven Recherchen in Weimarer Institutionen und Archiven, nach Gesprächen mit Zeitzeugen aus der Stadt nähern sich die Schauspielerinnen und Schauspieler dem Phänomen des Erinnerns.

Wie viel Wahrheit und Identität steckt in Erinnerungen und wo beginnt ihre Fiktionalisierung?

Jan Neumann, Jahrgang 1975, ist seit der Spielzeit 2013/14 Hausregisseur am DNT. Nach einem Schauspiel-Studium an der Bayerischen Theaterakademie in München arbeitet Jan Neumann heute als Regisseur und Autor. Er brachte Stückentwicklungen u.a. an den Theatern in Frankfurt, Hannover und Stuttgart auf die Bühne und inszenierte außerdem in Bochum, Essen, Berlin und Dresden.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de

Wo ist das Event?
E-Werk
Am Kirschberg 4
99423 Weimar
Wann ist das Event?
Samstag, 15. März 2014
20:00 Uhr
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