Nichts. Was im Leben wichtig ist

12. März 2014 in Weimar

Was tun, wenn plötzlich einer aus der Gruppe ausschert und sagt, dass nichts etwas bedeutet. Überhaupt nichts. Wenn dieser Jemand sich in einen Pflaumenbaum am Schulweg setzt, nur um einem Tag für Tag neue Argumente entgegenzuschleudern, warum es sich nicht lohnt, irgendwas zu tun.

Wenn man jung ist und voller Hoffnung, gerade erst zu ahnen beginnt, wer man einmal sein wird, wen man lieben und wohin man aufbrechen könnte, dann wird man das nicht dulden. Man wird beschließen, alles zu tun, um den Provokateur – und auch sich selbst – davon zu überzeugen, dass er sich irrt.

Genau das passiert einer Klasse 13-Jähriger in Tæring, dem fiktiven Vorort einer mittelgroßen Provinzstadt in Dänemark. Das Projekt, Pierre Anthon von seinem Pflaumenbaum zu holen, wird zum Lebensmittelpunkt der Teenager. Heimlich versammeln sie sich in einem alten Sägewerk und machen einen Plan: Jeder muss etwas abliefern, was ihm etwas bedeutet. Das kommt dann auf den »Berg der Bedeutung«, mit dessen Hilfe Pierre Anthon überzeugt und widerlegt werden soll. Wer etwas abgeliefert hat, darf vom nächsten Schulkameraden etwas einfordern. Je schwerer es fällt, das Geforderte herzugeben, desto bedeutsamer und desto besser für den Berg. Das tut zuerst nur ein bisschen weh – im Falle der neuen grünen Sandalen von Agnes. Aber unmerklich driftet das Spiel in eine andere Sphäre – und die hübsche Sophie, die dem »Berg der Bedeutung« ihre Unschuld opfern soll, ist noch nicht einmal die Letzte in der Reihenfolge.

Der »Berg der Bedeutung« wächst, aber den unseligen Pierre Anthon holt schließlich etwas ganz anderes von seinem Baum.

Die schonungslose und wertfreie Art, mit der Janne Teller eine Gruppe Jugendlicher beschreibt, die mit dem Nihilismus konfrontiert werden, machte das im Jahr 2000 erschienene Buch zum Skandal. Während es in vielen Schulen Dänemarks verboten war, gewann es im selben Land den Kinderbuch-Preis, wurde in 13 Sprachen übersetzt und erhielt zahlreiche weitere Auszeichnungen.

Bijan Zamani war sechs Jahre lang Mitglied im Ensemble des Schauspiel Stuttgart. Er gibt Rollenunterricht an der Musikhochschule Stuttgart. Seine Inszenierung des Romans von Janne Teller ist seine erste größere Regiearbeit. Es spielen die Studentinnen und Studenten des Mozarteums in Salzburg, die während einer Spielzeit im Rahmen ihrer Ausbildung Ensemblemitglieder am DNT sind.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de

Wo ist das Event?
Studiobühne
Theaterplatz 2
99423 Weimar
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Mittwoch, 12. März 2014
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