Kabale und Liebe

12. März 2014 in Weimar

Ein bürgerliches Trauerspiel.

Ferdinand ist verrückt nach Luise und Luise verliebt in Ferdinand. Angetrieben von dieser Leidenschaft wollen die beiden ihre Mesalliance, denn Luise ist Bürgerstochter und Ferdinand Sohn des herzoglichen Präsidenten, über die Standesschranken hinweg durchsetzen. Dieses Politikum bleibt nicht lange unangefochten. Angetrieben davon, die eigene Macht zu sichern, entspinnen der Präsident und sein Sekretär Wurm eine perfide Intrige. In Ferdinand soll Misstrauen gegen Luise gesät und so die Liebe von innen heraus zerstört werden. Der Plan geht auf – die Liebe wird im Kern getroffen und vernichtet, doch die Einschlagstelle ist wesentlich größer als berechnet. Wo zärtliche Verehrung wohnte, ist nun rasende Eifersucht entfacht und löst eine unbeherrschbare Kettenreaktion aus, die wüste Ödnis hinterlässt.

Schillers 1783 geschriebenes Drama ist ein grausamer Versuch über die Liebe, es gilt herauszufinden, wie weit man sie treiben kann und wann sie, von äußeren und inneren Widersprüchen zerschlagen, zusammenbricht. War zu Schillers Zeit das berühmte Trauerspiel mehr eine Kriegserklärung an die herrschenden Zustände und ein Akt der Selbstbefreiung, formulierte sich damals die radikale Anklage an eine Gesellschaft, die die Liebe durch die unüberwindbaren

Standesgrenzen niedermäht, rücken heute die Fragen nach den inneren Grenzen der Liebe stärker ins Blickfeld. Kann man Liebe haben, sie besitzen und ihre Dauer einklagen? Verwandelt der Verlust jedes zärtliche Gefühl in die Sehnsucht nach Auslöschung des ehemals Geliebten? Ist das Gefühl so vage und leicht, dass es beim ersten Beschuss ins feindliche Lager überläuft? »Du – Luise, und ich und die Liebe! – liegt nicht in diesem Zirkel der ganze Himmel? oder brauchst du noch etwas Viertes dazu?« Ferdinands Anspruch ist klar, doch wie verhält sich die Realität dazu? Schiller setzt seine Figuren dieser schonungslosen Zerreißprobe aus, der weder sie noch ihr Ideal der Liebe standhalten können.

Bettina Bruinier wird Schillers bürgerliches Trauerspiel inszenieren. Nach dem Studium der Opern- und Schauspielregie an der Bayerischen Theaterakademie August Everding inszenierte sie u.a. am Deutschen Theater Berlin, dem Schauspiel Frankfurt, dem Staatsschauspiel Dresden und dem Volkstheater München. 2008 wurde Bettina Bruinier auf dem Festival <em>radikal jung </em>für ihre Adaption von Juli Zehs Roman »Schilf« mit dem Publikumspreis ausgezeichnet.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de

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99423 Weimar
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Mittwoch, 12. März 2014
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