Così fan tutte

6. April 2014 in Hannover

Oper von Wolfgang Amadeus Mozart.

<em>In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln</em>

MUSIKALISCHE LEITUNG Karen Kamensek
INSZENIERUNG Alexander Charim
BÜHNE UND KOSTÜME Ivan Bazak
CHOR Dan Ratiu
DRAMATURGIE Katharina Ortmann

Ferrando und Guglielmo streiten mit dem »alten Philosophen « Don Alfonso. Es geht um die Treue der Frau im Allgemeinen − und der ihrer Frauen Dorabella und Fiordiligi im Besonderen. Inbrünstig schwören die jungen Männer auf die Beständigkeit ihrer Verlobten. Den durch Lebenserfahrung und Einsicht in die menschlichen Schwächen ernüchterten Don Alfonso stachelt dieser unerschütterliche Idealismus zu einer Wette an, deren Gegenstand eben jene Treue sein soll.

Den Frauen wird nun vorgespielt, ihre Männer zögen in den Krieg. Kurz darauf kehren Guglielmo und Ferrando verkleidet zu den trauernden Frauen zurück, um sie einem Treuetest zu unterziehen. Eher verhalten werben die Männer um beide Frauen. Auch Dorabella und Fiordiligi zeigen vorerst die von den Männern erhoffte Sprödigkeit. Doch nach und nach wird das Werben leidenschaftlicher, der Widerstand der Frauen bricht und wandelt sich schließlich in bedingungslose Hingabe. Was für die Männer als leichtfertiges Experiment und für die Paare als erotisches Spiel beginnt, wird zunehmend Ernst. Die Figuren verlieren sich in einem Labyrinth der Gefühle zwischen Wahrheit und Lüge, Spiel und Wirklichkeit, Liebe und Leidenschaft. Als Beweis des Treuebruchs der Frauen dient am Ende die Hochzeit der neuen Paare, in die die plötzliche »Rückkehr« der Verlobten fällt. Am Ende, so will es die Komödienlogik, führt Don Alfonso die ernüchterten Paare mit den Worten »Così fan tutte – so machen es alle« wieder zusammen.

»Così fan tutte ossia La scuola degli amanti« (So machen es alle oder Die Schule der Liebenden) ist die letzte der drei Opern, die Mozart und der Librettist Lorenzo da Ponte gemeinsam verfassten. Den Auftrag erhielt Mozart 1789 von Joseph II persönlich, das Sujet soll auf einer Anekdote aus Adelskreisen beruhen. Viel wahrscheinlicher ist es, dass Mozart und da Ponte hier einmal mehr die Gelegenheit nutzten, das menschliche Herz zu ergründen – mittels eines Sujets, das sie auch schon in ihren beiden Vorgängerwerken beschäftigt hatte: das Phänomen der Liebe im Spannungsfeld von Verrat und Treue, Selbstaufgabe und Freiheit. Mehr noch als »Don Giovanni« und »Figaros Hochzeit« scheint diese Oper dabei die Grenzen eines Dramma giocoso zu sprengen. Komödientypische Verwirrungen und Intrigen sind der Rahmen für eine Handlung um die Desillusionierung von Sehnsüchten und Hoffnungen junger Liebender. Waren erotische Verwirrungen auch zuvor Gegenstand von Komödien, führten sie vor da Pontes und Mozarts »Così fan tutte« nie so unumschränkt an die Grenzen menschlicher Wahrnehmung und Wirklichkeit. Mozarts Musik dringt dabei schonungslos unter die Oberfläche der Figuren und schildert hinter dem Spiel ihre individuellen Gefühle. Keine der Figuren, einschließlich dem Intrigenspinner Don Alfonso, ist hier in der Lage, die eigenen Gefühle oder die der anderen zu bestimmen oder zu reglementieren. Gnadenlos entfaltet diese Oper ein Kraftfeld der Gefühle, dem sich keiner der Handelnden mehr entziehen kann.

In Szene gesetzt wird Mozarts Meisterwerk von dem jungen Regisseur Alexander Charim, der in der Spielzeit 2011/2012 für Rossinis »Barbier von Sevilla« erstmalig an der Staatsoper Hannover arbeitete.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de

Wo ist das Event?
Staatsoper Hannover
Opernplatz 1
30159 Hannover
Wann ist das Event?
Sonntag, 6. April 2014
18:30 Uhr
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