KAFKA

8. Mai 2014 in Wasserburg am Inn

Musiktheater. Uraufführung..

Wie lebt es sich denn so als vorgeführter Affe? Oder als unverstandener Hungerkünstler? Als beobachteter Verurteilter unter der Foltermaschine liegend? Als vorsingende Fiepmaus inmitten eines fragwürdigen Volkes? Als strahlende Kunstreiterin im ewigen Kreisgalopp? Die Frage ist: Wen interessiert das? Franz Kafka, der diese und noch einige weitere sinnbildliche Manegen öffentlicher Betrachtung geschaffen hat, kam zu dem Schluss, die Kunst sei „ein eigentümlicher Apparat ... Hungern für die Kunst, Leben für die Kunst, Kunst für die Kunst“. Und nahm sie sich immer wieder als Bild. Für uns. Den Menschen. In der Welt. Mit seinen Ängsten, Bezuglosigkeiten, Recht- oder Unrechtmäßigkeiten, im Vorgeführt-, Erhöht- oder Missverstandenwerden.
Und bei ihm selbst? Alleinsein für die Kunst. Und die Ruhe der Nacht nutzen. Für die drängenden Gedanken, die zu Papier gebracht werden wollen. Nicht, dass es irgendwann vielleicht doch zu spät ist und man erkennen muss, dass man denselben Fehler macht wie der Mann vom Lande: „Je länger man vor der Tür zögert, desto fremder wird man“. Ist das Leben an sich nicht schon fremd genug? Kafka fand es reichlich befremdlich. Er drehte und wendete es, sezierte es bis in die juristische Kleinkariertheit, trieb seine Phantasien bis an die äußersten Ränder der Symbolhaftigkeit. Und weil sein Schriftstellerkollege und Freund Max Brod entgegen seinem Wunsch die vielen Manuskripte nicht vernichtete, können wir teilhaben an all den Fragen zum Leben, die Kafka umtrieben, und mit ihm die Figuren beobachten, die versuchen mit dem Leben und seinen Anforderungen ans Tun und Lassen, ans Zeigen und Wirken klar zu kommen. Mit diesem Hineingeworfen- und Angebundensein ohne zu wissen, wie die Gesamtkonstruktion eigentlich funktioniert und welchen Anteil man inmitten der anderen selbst daran hat.

People are strange, when you’re a stranger. (Jim Morrison)

Ein Schauplatz menschlicher Mechaniken im Umgang mit dem Rätsel Welt.

Regie: Uwe Bertram. Musikalische Leitung: Leonhard Schilde. Texte: Franz Kafka.
Text-Montage: Eva-Maria Schwarzfischer. Dramaturgie: Constanze Dürmeier.
Kostüme: Gewandhaus Gruber/Annett Segerer. Bühne: Uwe Bertram/Nik Mayr/Bernd Berleb.

Es spielen: Susan Hecker, Hilmar Henjes, Nik Mayr, Frank Piotraschke, Regina Alma Semmler, Judith Toth.
Musiker: Alex Haas, Pit Holzapfel, Anno Kesting, Wolfgang Roth, Leonhard Schilde.

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Kartenbestellung und weitere Informationen über www.belacqua.de, Rückfragen unter Telefon 08071/597345. Kartenvorverkauf unter anderem auch über Kroiss Ticket-Zentrum Rosenheim, Buchhandlung Fabula Wasserburg und Kulturpunkt Isen.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de

Wo ist das Event?
Theater Belacqua
Salzburgerstr. 15
83512 Wasserburg am Inn
Wann ist das Event?
Donnerstag, 8. Mai 2014
20:00 Uhr
Seit 3640 Tagen vorbei!

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