Stephan Sulke 70

11. November 2014 in Bremerhaven

STEPHAN SULKE 70

ICH HAB DICH BLOSS GELIEBT

70 Jahre Sulke und 50 Jahre Bühne - ein Grund zum Feiern.

Was mag das wohl für einer sein, der sich für ein Lied einst den wundersamen Titel "Die Bruddeldiddeldaddeldings" erfand und das Stück dann sogar auf einem seiner Alben an der langen Leine herumtollen ließ? Nun ja, da mit 12 Jahren normalerweise keiner eine Platte aufnimmt, wird der Dichter wohl schon Narrenfreiheit besitzen. Und so ist es: Stephan Sulke feierte im vergangenen Jahr seinen 67sten Geburtstag. Vielleicht beging er auch den so wie ein kleines, neugieriges und unerschrockenes Kind. Um dann bei nächster Gelegenheit zu konstatieren, er habe irgendwann einfach Lust gehabt, "Lieder zu machen mit etwas schlaueren Ideen und gescheiteren Texten". Vorsicht allerdings ist angezeigt bei diesem Überzeugungstäter, denn der Mann spannt gerne Fallstricke und legt sich zum Schmunzeln in den Hinterhalt. Und wenn dann keiner kommt und er nichts zu lachen kriegt, geht er halt heim und macht was anderes. Manchmal über zwei Jahrzehnte lang, wie vor seinem Platten-Comeback 2009. Irgendwie aber freut sich immer alle Welt, den Herrn Sulke wohlbehalten wieder zu sehen.

Was mag das wohl für einer sein, dieser Typ, der sich nicht im Geringsten bemüht, aus seinem Leben und seiner Poesie auf Biegen und Brechen eine Einheit zu formen. Das Kind Berliner Emigranten, in Shanghai zur Welt gekommen, in der Schweiz aufgewachsen, in Frankreich und den USA zuhause gewesen: eine Vita der Rastlosigkeit, die sich auch im kunterbunten Fächer der von ihm bisher ausgeübten Tätigkeiten wiederspiegelt. Sulke war Jurastudent in Zürich und Bern, veröffentlichte Lieder in englisch und französisch unter Pseudonym, leitete sein eigenes Tonstudio, baute technische Geräte für Rundfunksender, komponierte Songs, die von Erika Pluhar, Katja Ebstein, Herbert Grönemeyer und anderen interpretiert wurden, arbeitete in einem Architekturbüro und hatte Ausstellungen als Bildhauer und Maler.

Und dann diese lakonischen, wie Miniaturen in den Raum gestellten Lieder. Solch krude Gegensätzlichkeit leugnet Sulke absolut nicht: "Ich mag Gegensätze. Gegensätze sind der Ursprung aller Dinge. Abgesehen davon, hab ich auch nicht sehr viel Phantasie, will heißen, ich seh' die Dinge, wie sie wahrscheinlich sind und beschreib einfach das Gesehene. Auch hab ich eine ungeduldige und unstete Seele. Viele Dinge verleiden mir relativ schnell. Ich gehe nicht hin und schaue mir die Pyramiden 25 Mal an, wenn ich sie mal gesehen habe, dann habe ich sie halt gesehen." Was uns mit seinen Liedern gänzlich anders geht.

Das aktuelle Programm von Stephan Sulke setzt sich aus einer
Mischung von alten Hits und neuen Songs zusammen, und dass
sich seine leisen Lieder von Liebe und Leiden und seine
humorvollen, komischen Songs auch in der heutigen Zeit noch
hören lassen können, haben die aktuellen Erfolge bewiesen. So
sind große Evergreens, wie "Lotte", "Der Typ von nebenan",
"Uschi", "Der Mann aus Russland", "Bist wunderbar" u. v. a.,
ebenso zu hören wie spannende, funkelnagelneue Werke.
In diesen mixt der 'Spitzbuben-Poet' die bekannten musikalischen
Zutaten aus aufgelösten Akkorden, in allen Richtungen
sehnsuchtsvoll gebogenen Leittönen und rock-bluesigen
Farbeinsprengseln mit unerhörter Leichtigkeit und mit Sinn und
Sinnlichkeit. Darauf - und oft auch dagegen - setzt er die
wundervollen Texte mit seiner wortklaren und verschmitzten
Stimme.
Der Träumer, Geschichtenerzähler und Sänger erweist sich nach
wie vor als echtes 'Bühnentier', wird sein Publikum mit einer
faszinierend-lockeren Performance sowie einer enormen
Bühnenpräsenz be- und verzaubern, und ein einzigartiges
musikalisches (Klein)Kunst-Ereignis à la Sulke kredenzen.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de

Wo ist das Event?
Theater im Fischereihafen
Am Schaufenster 6
27572 Bremerhaven
Wann ist das Event?
Dienstag, 11. November 2014
20:00 Uhr
Seit 3451 Tagen vorbei!

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