Elektra

Tragödie nach Sophokles, Euripides und Hugo von Hofmannsthal.

<em>„Keine Familie auf der Welt ist beklagenswerter als die der Atriden.“</em>
Euripides

Elektra, Tochter des ermordeten Königs Agamemnon, lebt geächtet und unter Geistesqualen vor den Toren ihrer Heimatstadt Argos. Sie kann nicht vergessen, was der Rest der Stadtgesellschaft verdrängt: den bestialischen Königs-Mord, der vor Jahren die Machtstrukturen in der Stadt umgekrempelt hat. Als Agamemnon siegreich aus dem Krieg gegen Troja zurückkehrte, wurde er von seiner Frau Klytaimnestra und ihrem Geliebten Aighisthos mit Netz und Beil empfangen – und beim Baden mitleidlos erschlagen. Orest, geliebter Bruder der Elektra und einziger legitimer Thronfolger, entkam der Mörderaxt nur in letzter Sekunde und lebt seitdem ohne Kontakt zur Heimat im Exil.

Elektra, die „Herrlichschöne“, ist besessen von Rache: Am neuen König Aighisthos, an ihrer reulosen Mutter Klytaimnestra, an den ganzen faulen Verhältnissen. Elektras Hoffnung richtet sich auf die Rückkehr ihres Bruders Orest, der den Racheschlag mit ihr durchführen soll. Als jedoch ein junger Fremder nach Argos kommt und den Tod ihres Bruders verkündet, sind Elektras Pläne auf einen Schlag zerstört. Doch der Unbekannte ist im Namen des Sonnengottes Apollon gekommen: mit einem blutigen Auftrag, der Elektra willkommen sein wird. Die Rache-Figur der Elektra und das tragische Schicksal des Atriden-Geschlechts haben zahllose Dichter von der Antike bis in die Moderne hinein inspiriert – u. a. Hugo von Hofmannsthal, dessen <em>Elektra</em>zwischen 1906 und 1909 von Richard Strauss vertont wurde. Auch die Popkultur zelebriert das Motiv weiblicher Rache: Quentin Tarantinos Heldin Beatrix Kiddo aus <em>Kill Bill</em> ist ohne Zweifel eine Verwandte der schönen Elektra.

Für das Schauspiel Dortmund bearbeitet Autor und Dramaturg Alexander Kerlin (*1980, zuletzt <em>DAS GOLDENE ZEITALTER)</em> denElektra-Stoff für die Gegenwart. Der Musikalische Leiter Paul Wallfisch (*1964, zuletzt <em>REPUBLIK DER WÖLFE</em>) transformiert dazu die Strauss-Musik für ein Elektro-Trio. Regie führt Paolo Magelli (*1947), Leiter des Teatro Metastasio in Prato/Florenz – dem Dortmunder Publikum bekannt durch <em>Bluthochzeit</em> (2011) sowie <em>Leonce und Lena</em>(2012).

Besetzung

• Regie: Alexander Kerlin

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de