La Traviata

23. November 2014 in Cottbus

Oper von Giuseppe Verdi.

Giuseppe Verdi machte mit seiner 1853 uraufgeführten Oper LA TRAVIATA im berauschend schönen Stil des Belcanto-Gesangs eine junge Frau unsterblich, die sechs Jahre zuvor der Tuberkulose erlegen war: Alphonsine Plessis alias Marie Duplessis. Zuvor hatte ihr bereits Alexandre Dumas d.J. in seinem Roman „Die Kameliendame“, den er 1852 für die Bühne bearbeitete, ein Denkmal gesetzt. In der Oper heißt sie Violetta Valéry alias „La Traviata“ („die vom Weg Abgekommene“). Vom Weg abgekommen ist Violetta zum einen, indem sie als Prostituierte arbeitet. Sie hat dadurch aber auch den ihr vorgezeichneten Weg verlassen. Aus ärmsten – heute sagt man gern: prekären – Verhältnissen stammend, „bildungsfern“ aufgewachsen, nutzt sie ihr natürliches Kapital, nämlich ihre Schönheit, ihren Charme und ihre offensichtliche Intelligenz. Sie arbeitet sich auf der sozialen und wirtschaftlichen Leiter nach oben. Sie wird keine Elends-Prostituierte wie so viele ihrer Schwestern, sondern verkehrt mit Gebildeten und Begüterten. Unter Marie Duplessis Liebhabern war neben Alexandre Dumas d.J. auch Franz Liszt. Verdi und seinen Librettisten Piave interessierten vor allem die Gegensätze äußerer Glanz und Vereinsamung, sinnlich oberflächliches Vergnügen und tief empfundene Liebe – insgesamt die Diskrepanz zwischen einem Leben gemäß dem inneren Kompass und einem Leben nach äußeren Zwängen. Regisseur Manfred Schweigkofler und sein Team erzählen Violettas Geschichte im Stil der „Gothic-Kultur“, die man ebenfalls als Hinweis auf Bereiche verstehen kann, die im Alltag unserer Gesellschaft nur zu gern verdrängt werden.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de

Wo ist das Event?
Staatstheater Cottbus (Großes Haus)
Schillerplatz 1
3046 Cottbus
Wann ist das Event?
Sonntag, 23. November 2014
16:00 Uhr
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La Traviata - Cottbus - 23.11.2014 – Copyright © 2024 Kleiner Kalender