Freund Till, genannt Eulenspiegel

UA, Auftragswerk, Von Katrin Llange.

In Braunschweig begegnen wir Eulenspiegel jeden Tag, durch die Stadt ziehen sich Pflastersteine mit seiner Narrenkappe, wir laufen an Brunnen mit Meerkatzen vorbei und auch im Großen Haus des Staatstheaters lächelt er uns schelmisch entgegen.
Das Junge Staatstheater bringt abermals einen Braunschweig-Stoff auf die Bühne, 2009 gab es der renommierten Kindertheaterautorin Katrin Lange den Auftrag, einen
"Till" zu schreiben. Katrin Lange über ihren Stückentwurf: "Haben wir gelacht! Fanden wir das lustig, als wir Kinder waren - Eulen und Meerkatzen, den gelehrten Esel, das Schuh-Tohuwabohu
unterm gespannten Seil! Till Eulenspiegel, unser Held. Ein Held ist er, stellen wir fest, schauen wir ins Volksbuch: einer, der sich durchbeißen muss in harten Zeiten, Pest, Krieg und Hunger, einer von ganz unten. Aber was kann uns die alte, immer wieder
neu verfasste Geschichte aus fernen Zeiten heute noch sein? Erstaunlich viel. Denn Till ist einer, der mit seinem oft schwarzen Humor und seiner Tatkraft erstaunlich modern daher kommt. Er kommt immer irgendwo an, aus der Fremde, von außen, steht der vorgefundenen Gesellschaft gegenüber, muss sich mit ihr auseinandersetzen.
Ist anders als die, die ihn umgeben. Ist oft einsam, hat keine Freunde.
Provoziert, dass es weh tut, manchmal auch ihm selbst. Unsere Geschichte ist eine, in der Till Freunde gewinnen kann. In der er irgendwann beginnt, seine Späße nicht nur über andere, sondern mit anderen gemeinsam zu machen. Und das ist nun wieder
zum Lachen!"

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de