Es Brennt

23. Januar 2013 in Mülheim an der Ruhr

frei nach Motiven aus MARIO UND DER ZAUBERER von Thomas Mann.

Die 1930 erschienene Novelle gehört zu den meistgelesenen Werken des vielleicht wichtigsten deutschen Dichters des 20. Jahrhunderts.

Der nicht nur sprachlich herausragende Text weist über die ihm immer wieder zugeschriebene Vorahnung des Faschismus hinaus. Thomas Mann beschreibt die Manipulationsbereitschaft des Menschen als eine Grunddisposition: "DIE FREIHEIT EXISTIERT, UND AUCH DER WILLE EXISTIERT; ABER DIE WILLENSFREIHEIT EXISTIERT NICHT, DENN EIN WILLE, DER SICH AUF SEINE FREIHEIT RICHTET, STÖßT INS LEERE."

Die subjektive Alltagswahrnehmung ist eine andere. Wir glauben selbstbestimmt und individuell zu handeln. Aber die Erkenntnisse der Psychologie, der Genforschung und in jüngster Zeit vor allem der Neurobiologie ziehen die Vorstellungen von Autonomie und Selbstverfügbarkeit des Menschen zunehmend weiter in Zweifel. Wir tun nicht, was wir wollen, wir wollen, was wir tun, lautet das erschreckende Fazit einiger Neurobiologen.

Löst sich der ohnehin schmale Freiheitsraum im medialen Dauerfeuer einer totalen Konsumgesellschaft endgültig auf? Sind wir verantwortlich für unser Tun, wenn wir nicht viel mehr als eine programmierbare Oberfläche sind?

Die Inszenierung von Jo Fabian hinterfragt und übersetzt die thematischen Motive aus Thomas Manns Novelle in eine bildhafte, sinnliche Versuchsanordnung.

JO FABIAN IST REGISSEUR, CHOREOGRAF, AUTOR, BÜHNENBILDNER, MEDIENKÜNSTLER UND PERFORMER.

Er gilt als "Magier eines ungewöhnlichen Bildertheaters" aus Musik, Choreografie, Schauspiel und Licht. Die Strukturen des japanischen Nô-Theaters sind in seinen Inszenierungen ebenso zu erkennen wie Einflüsse der bildenden Kunst, vor allem die des Surrealisten René Magritte oder der geometrischen Raumperspektiven eines M.C. Escher.

Immer wieder spielt auch die ironische Auseinandersetzung mit deutscher Geschichte und Gegenwart eine große Rolle. Fabian wurde bereits mit zwei Inszenierungen zum Theatertreffen nach Berlin und mit zahlreichen Aufführungen zu nationalen und internationalen Festivals eingeladen.

Im Sommer 1999 wurde ihm in der Berliner Akademie der Künste der "Deutsche Produzentenpreis für Choreographie", einer der höchstdotierten Preise für freie künstlerische Arbeit in Europa, für sein bisheriges Gesamtschaffen verliehen.

Karten 17 Euro / 7 Euro erm. unter 0208/59901-88 oder
info@theater-an-der-ruhr.de
FREIER EINTRITT für Hartz-IV-Empfänger!

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de

Wo ist das Event?
Theater an der Ruhr
Akazienallee 61
45478 Mülheim an der Ruhr
Wann ist das Event?
Mittwoch, 23. Januar 2013
18:00 Uhr
Seit 4120 Tagen vorbei!

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