Sibylle Lewitscharoff: "Blumenberg".
Mit erstaunlicher Selbstverständlichkeit liegt eines Nachts ein Löwe im Arbeitszimmer des angesehenen Philosophen Blumenberg. Die Glieder bequem auf dem Teppich ausgestreckt, die Augen ruhig auf den Hausherrn gerichtet. Dieser gerät, mit einiger Mühe, nicht aus der Fassung, auch dann nicht, als der Löwe am nächsten Tag in seiner Vorlesung den Mittelgang herabtrottet. Die Bänke sind voll besetzt, aber keiner der Zuhörer scheint ihn zu sehen. Das Auftauchen des Tieres wirkt jedoch in mehrerlei Leben hinein, nicht nur in das Blumenbergs. Ohne es zu merken, gerät auch eine Handvoll Studenten in seinen Bann: unter ihnen der fadendünne Gerhard Optatus Baur, ein glühender Blumenbergianer, und die zarte, hochfahrende Isa, die sich mit vollen Segeln in den Falschen verliebt.
Sibylle Lewitscharoffs "Blumenberg" ist nur vordergründig eine Hommage an einen großen Philosophen, vor allem aber ist es ein Buch voll mitreißendem Sprachwitz, ein Roman über einen hochsympathischen Weltbenenner, dem das Unbenennbare in Gestalt eines umgänglichen Löwen begegnet.
Sibylle Lewitscharoff wurde 1954 in Stuttgart geboren und studierte Religionswissenschaften in Berlin. Für ihren Roman "Pong" erhielt sie 1998 den Ingeborg-Bachmann-Preis. Im Jahr 2009 wurde sie für den Roman "Apostoloff" mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. Im Sommer 2011 erhielt sie die Gastdozentur der renommierten Frankfurter Poetikvorlesungen. Sibylle Lewitscharoff lebt in Berlin.
Moderation: Prof. Dr. Sabine Doering
Veranstaltet in Koop. mit der Universität Oldenburg und CvO-Unibuch.
Eintritt: 7 (erm. 5) ?
VVK: CvO-Unibuch, Uhlhornsweg, und unter Telefon (0441) 7 16 77.
Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de
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