Lesung Boualem Sansal

Der algerische Schriftsteller Boualem Sansal (Friedenspreis deutscher Buchhandel 2011) liest aus "Harraga", "Das Dorf des Deutschen" und "Postlagernd: Algier"
"Das Wort ist wie das Wasser. Es wird immer einen Weg finden, um zum Meer zu gelangen" (B. Sansal, Cicero 15.10.2011)
Im Juni diesen Jahres zeichnete der deutsche Buchhandel Boualem Sansal mit dem Friedenspreis 2011 aus. Er ehrte ihn als leidenschaftlichen Erzähler, der geistreich und mitfühlend die respektvolle Begegnung der Kulturen befördere und sich mit seinen Plädoyers gegen jede Form von doktrinärer Verblendung, Terror und politischer Willkür einsetze. Diese Aussagen gelten auch für Sansals letzte Romane "Harraga" und "Das Dorf des Deutschen". In "Harraga" erzählt er von den Lebens-umständen der perspektivlosen Flüchtlinge aus Nordafrika und der Rolle der Frau in islamisch geprägten Gesellschaften, "Das Dorf des Deutschen" setzt sich mit der Geschichte des algerischen Befreiungskrieges auseinander. Sansal zieht darin Parallelen zwischen den Methoden der totalitären Islamisten und denen der Nationalsozialisten. Seine Streitschrift "Postlagernd: Algier", in der er seine Vision einer aufgeklärten Weltbevölkerung und wahrhaftiger Demokratien einfordert, führte dazu, dass seine Werke in Algerien verboten wurden. Aus allen drei Werken trägt Boualem Sansal an diesem Abend vor.
Boualem Sansal, geboren 1949 in Tenie el Had, Algerien, gelernter Ingenieur und Ökonom, begann mit 50 Jahren seine literarische Karriere. Sein französischer Debütroman "Le serment des barbares" (dt. "Der Schwur der Barbaren"), ein Politkrimi, der die Schrecken des algerischen Bürgerkriegs thematisiert, wurde in Frankreich allseits gefeiert und ausgezeichnet. Seinen Posten als Direktor im algerischen Industrieministerium verlor er dadurch jedoch.

Eintritt 7,- / 4,-
Veranstalter: Literaturhaus SH / Centre Culturel Français de Kiel

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de