Liam Mac Cóil und Michael Longley

Tage der irischen Literatur.

In Lesung und Gespräch: Liam Mac Cóil (Autor, Rath Cairn) und Michael Longley (Lyriker, Belfast)
Moderation: Jürgen Schneider (Autor, Übersetzer und Herausgeber, Düsseldorf)

Der dritte Abend bringt Prosa und Lyrik zusammen und stiftet eine Verbindung zur Musik: Liam Mac Cóil (*1952 Dublin) hat mit "An Chláirseach agus an Choróin: Seacht gCeolsiansa Stanford" (2010) eine sehr persönliche, tagebuchartige Annäherung an den Komponisten Charles Villiers Stanford (1852-1924) vorgelegt. Mac Cóil geht der Frage nach, warum der Ire Stanford heute weit weniger bekannt ist als sein berühmter britischer Zeitgenosse Edward Elgar. Liam Mac Cóil ist Schriftsteller, Kritiker und Verlagsleiter (Carbad). Er hat drei Romane veröffentlicht und schreibt zumeist auf Irisch. "Es gibt derzeit in Irland keinen Autor, der mit gleicher Sorgfalt, Präzision und Klarheit schreibt." (The Irish Times)
Michael Longley (*1939 Belfast) wird Gedichte aus seinem Band "Collected Poems" vorstellen. Er kam 1964 in Kontakt mit The Belfast Group, einem informellen Dichterkreis, in dem auch Seamus Heaney und Derek Mahon verkehrten. 1969 veröffentlichte er seinen ersten Gedichtband. Seine Lyrik zeigt Einflüsse klassischer Metrik und klassischer Mythologie, ohne je den Gegenwartsbezug zu verlieren. Longley versteht seine Dichtung vor der Folie Nordirlands als Heilkunst und zeichnet seine Bilder nach der Natur, der Flora und Fauna des irischen Westens, der sein "home-from-home" ist und den er in einen symbolischen Ort verwandelt. Im aktuellen Heft der Zeitschrift Akzente (Januar 2012) erscheinen zehn seiner Gedichte in Übersetzung.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de