Große Dichtung aus Chile

13. März 2012 in Berlin

In Lesung und Gespräch: Óscar Hahn (Autor, Chile), mit seinem Übersetzer Walter Eckel (Heidelberg) und Raúl Zurita (Autor, Chile)
Moderation: Rike Bolte (Romanistin, Berlin)

Chile ist ein Poesieland. Mit Pablo Neruda und Gabriela Mistral hat es zwei Literaturnobelpreisträger hervorgebracht, Dichter wie Vicente Huidobro, Gonzalo Rojas, Nicanor Parra kommen von dort. Zwei der bedeutendsten Dichter Chiles sind jetzt zu Gast in Deutschland und stellen ihre frisch übersetzten Gedichtbände vor: Óscar Hahn und Raúl Zurita.
Óscar Hahn (*1938 Iquique, Chile) erhielt am 12. Juli 2011 aus den Händen des chilenischen Präsidenten den Premio Iberoamericano Pablo Neruda, 37 Jahre, nachdem er Chile aus Protest gegen die Pinochet-Diktatur verlassen hatte. Neruda hatte seiner Lyrik "große Intensität und Originalität" bescheinigt, der peruanische Nobelpreisträger Mario Vargas Llosa bezeichnete sein Werk als "großartig und wahrhaft originell" und als "das Persönlichste, das mir in der Lyrik unserer Sprache seit langem begegnet ist". Óscar Hahn lebt wieder im Land seiner Geburt. Er stellt sich mitten in seine Zeit und reflektiert sie poetisch. Jetzt erscheint im Rimbaud Verlag, ausgewählt und übersetzt von Walter Eckel, der Band "Liebe unter den Ruinen".
Raúl Zuritas (*1950 Santiago de Chile) Lyrik trägt die Spannung zwischen leidendem Subjekt und der Wut auf die Geschichte aus. Zurita wurde nach dem Militärputsch von 1973 verhaftet und zusammen mit fast 1000 anderen Gefangenen im Rumpf eines Schiffes festgehalten. Nach seiner Freilassung gründete er die radikale Künstlergruppe CADA, in der er vor allem mit seinen provokativen, physisch angelegten Performances auffiel. Seinen Protest gegenüber dem Pinochet-Regime brachte er zum Ausdruck, indem er z.B. Gedichte aus Kondensstreifen in den Himmel über New York schreiben ließ. Mit seiner Trilogie "Purgatorio", "Anteparaíso" und "La vida nueva", die Dantes "Göttliche Komödie" modifiziert, schrieb sich Zurita dauerhaft ins kulturelle Gedächtnis Lateinamerikas ein. Trotz seiner Streitbarkeit - oder gerade ihretwegen - hieß es schon 1986 im Vorwort einer Anthologie mit chilenischer Gegenwartslyrik: "Die neue Dichtung Chiles wird gemessen an den Werken Raúl Zuritas."
Ort: Instituto Cervantes, Rosenstraße 18-19, 10178 Berlin

Eine Gemeinschaftsveranstaltung mit dem Instituto Cervantes, mit freundlicher Unterstützung der Botschaft der Republik Chile, der Kulturabteilung des chilenischen Außenministeriums, Rimbaud Verlag, Trafo Verlag sowie des Heidelberg-Center Lateinamerika.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de

Wo ist das Event?
Instituto Cervantes
Rosenstraße 18-19
10178 Berlin
Wann ist das Event?
Dienstag, 13. März 2012
19:30 Uhr
Seit 4431 Tagen vorbei!

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