Heimatlos: Mütter hinter Gittern

Lesung und Diskussion anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März.

Eine Kooperation zwischen dem Ortsverband des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) Ingolstadt und SkF Landesverband Bayern e.V, Amnesty International IN, dem Katholischen Bildungswerk, der Gleichstellungsstelle Ingolstadt, der kreativkonzept Werbeagentur und dem Stadttheater Ingolstadt

Straffällig gewordene Menschen sind mehr als ihre Taten. Sie sind nicht nur ein Dieb, ein Betrüger oder ein Gewalttäter. Sie sind auch Kinder, Eltern, Geschwister, Partner oder Partnerin.

Vor allem Kinder werden betroffen, wenn ihre Mutter ins Gefängnis muss. Denn das bedeutet für sie oft, dass sie in einer Pflegefamilie oder einem Heim untergebracht werden. Auch wenn das Bundesverfassungsgericht dem Kind das Recht auf seine Eltern bescheinigt, scheitert der Kontakt zu der Mutter in der Regel an der heimatfernen Unterbringung und den sehr kurzen Besuchszeiten im Gefängnis. Bis maximal zum dritten Lebensjahr können Kinder auch in einer Mutter-Kind-Abteilung im Gefängnis mit aufgenommen werden. Dies bedeutet aber, dass auch sie einen Teil ihrer Kindheit hinter Gittern verbringen.

Für alle anderen Mütter und Kinder, denen diese Möglichkeit einer gemeinsamen Unterbringung aus unterschiedlichsten Gründen nicht offen steht, bedeutet eine Trennung in dieser sensiblen Prägephase eine extreme Herausforderung. Denn in dieser Zeit wird eine belastbare Beziehung zwischen Mutter und Kind aufgebaut.

In einer szenischen Lesung mit Victoria Voss und Marie Ruback kommen inhaftierte Mütter zu Wort - mit ihren Sehnsüchten, Selbstvorwürfen und vor allem dem Bedürfnis, ihre jeweilige Geschichte den eigenen Kindern zu erklären. Nach einem kurzen Einblick von Maria Lorena Aguilera Forero von amnesty international Ingolstadt in die Haftsituation von Müttern und ihren Kindern in Gefängnissen außerhalb Deutschlands folgt eine Diskussion. Moderiert von Lydia Halbhuber-Gassner sitzen auf dem Podium Prof. Dr. Frank Arloth, Leiter der Abteilung Justizvollzug des Bayerischen Staatsministeriums, Bärbel Marbach-Kliem (SkF Augsburg) und Sylvia Starke (Treffpunkt e.V. - Coping)

Eintritt frei!

Mit: Marie Ruback, Victoria Voss

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de