Bekenntnisse eines Schwarzfahrers.
Er fährt schwarz. Und das schon seit mehr als ein Jahrzehnt. Mehrmals wöchentlich, rauf und runter durch die Republik und die angrenzenden Staaten. Selbstverständlich ist er ein Arschloch, ein Sozialschmarotzer, ein Dieb, ein Leistungserschleicher, das steht außer Frage. Doch wie heißt es so schön bei Aristoteles: "Das Gute für den Menschen ist die Tätigkeit der Seele aufgrund ihrer besonderen Befähigung. Und dies ein volles Leben hindurch." Man muss also seine Talente nutzen. Und seines ist nun mal das Schwarzfahren.
Trotz aller Verteidigungsversuche ("Man kann sich von diesem Scheißunternehmen doch nicht alles gefallen lassen!") ist der Hauptgrund dafür sein Geldbeutel. Und vielleicht ein paar gute Geschichten - skurrile, bittere, unglaubliche, tragische, charmante und witzige, die er während seiner Jahre auf der Piste so erlebt hat. Mit guten und mit bösen Schaffnern, mit freundlichen Denunzianten, mit sexy Mitschwarzfahrerinnen und natürlich im Gepäcknetz und auf der Zugtoilette ...
Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de
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Autorenlesung: Mathias Kopetzki: Im Sarg nach Prag - Hannover - 05.01.2013 – Copyright © 2024 Kleiner Kalender