Veranstaltungen im März Lyrik, ready made mit Dagrun Hintze Hendrik Rost liest aus

3. März 2013 in Hamburg

Der Pilot in der Libelle - TeaTimeLesung.

Ausgehend vom Begriff des "Ready Made" (Marcel Duchamp) nimmt Dagrun Hintze Fundstücke aus der Wirklichkeit und erklärt sie zur Lyrik. Ob sie die Geschichten, Anekdoten und Eindrücke am eigenen Leib erfahren hat oder ob es sich um biographisches Material anderer Menschen handelt, ist dabei egal: Das lyrische Ich eignet sich alle Geschichten an - so, wie die Signatur des Künstlers sich einen alltäglichen Gegenstand als Kunstwerk aneignet. Das Erzählte ist echt. Und kommt so selbstverständlich wie möglich daher. Bilden die "Ready Mades" häufig eine in Schräglage geratene Außenwelt ab, beschäftigt sich Dagrun Hintze in anderen Gedichten mit existenziellen inneren Vorgängen. "Das Individuum im Spannungsfeld zwischen Heimat und Fremde, zwischen Ängsten und Gewissheiten, unterwegs mit Hoffnung auf - zumindest -irgendeinen Durchblick... Sprachliche Bilder kommen dazu und dazwischen, Bilder, die unsere neuen Mythen begründen, Bilder, bekannt aus den Massenmedien, aus Werbung und Reportagen, Bilder, die versuchen, das zu beschreiben, was sich immer wieder der Beschreibung entzieht." (aus der Laudatio zum Lyrik-Preis 2000s)

Dagrun Hintze (*1971 in Lübeck) studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Theaterwissenschaften in Würzburg und Antwerpen. Von 1994 bis 1999 war sie am Theater Lübeck und am Staatstheater Kassel als Regieassistentin und Regisseurin engagiert, seit 1999 lebt sie als freie Autorin in Hamburg. Veröffentlichungen von Lyrik und Kurzprosa in Zeitschriften und Anthologien, Auszeichnungen u.a.: 2003 Lyrik 2000s-Preis / 2005 openmike, Berlin / 2008 Teilnahme an den Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt / 2012 Stipendium für einen Arbeitsaufenthalt in der Casa Zia Lina auf Elba. Theater-Uraufführungen: 2009 "Intensivstation", Theater Ulm / 2011 "Die Zärtlichkeit der Russen", Staatsschauspiel Dresden. Seit 2009 Performance "Lyrik, ready made" (mit dem Musiker Axel Dürkop) in Hamburg: Elektrohaus, Westwerk, kukuun und Theater Ulm und Literaturzentrum Braunschweig. Außerdem zahlreiche Beiträge zur zeitgenössischen Kunst in Katalogen, Künstlerbüchern und im Feuilleton.

Hendrik Rost liest aus seinem Gedichtband Der Pilot in der Libelle und neue Gedichte. Hendrik Rost gilt als Polit-Poet, in der Lyrik-Szene ist er längst eine feste Größe. Er habe Mut zur Leichtigkeit und Vertrauen ins poetische Bild, hieß es in der Lyrikzeitung. In bewegenden Bildern und in einer Sprache, die dem Klang der Dinge angelehnt ist, betrachtet Hendrik Rost den Alltag aus der Mitte des Lebens. Der Tagesspiegel spricht von einer "poetischen Artistik des Alltäglichen". Der Pilot in der Libelle schließt an seinen Gedichtband Im Atemweg des Passagiers an. Es heißt, er nehme sich die Freiheit zur Einseitigkeit und zum politischen Appell. Mit seinem Gedicht Notiz an das Neugeborene (Video zur ZEIT-Serie Politik und Lyrik bei ZEIT-Online) reagierte er 2011 auf die Katastrophe von Fukushima.

Hendrik Rost, geb. 1969, nach einem Aufenthalt in den USA studierte er Germanistik und Philosophie in Kiel und Düsseldorf. Lebt heute als Autor und Übersetzer in Lübeck. Er wurde u.a. ausgezeichnet mit dem Clemens-Brentano-Preis de Stadt Heidelberg, dem Dresdner Lyrikpreis, dem Wolfgang-Weyrauch-Preis zum Literarischen März Darmstadt. Zurzeit arbeitet er an einem neuen Gedichtband mit dem Arbeitstitel Licht für andere Augen.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de

Wo ist das Event?
Literaturhaus Hamburg
Schwanenwik 38
22087 Hamburg
Wann ist das Event?
Sonntag, 3. März 2013
17:30 Uhr
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