Neue Bücher Hamburger Autorinnen

Sabine Peters liest aus ihrem Roman Narrengarten (Wallstein).

Sabine Peters zeigt in ihrem neuen Roman ein Kaleidoskop des Hamburger Alltagslebens. Es geht um zerplatzte Träume, nicht funktionierende Familien, vom Wege abgekommene Obdachlose. Die Protagonisten der 26 Kapitel sind lose miteinander durch verschiedene Beziehungen oder flüchtige Begegnungen verbunden, stets eine Person steht im Mittelpunkt einer Episode: Eine Frau Kaiser z.B., ehemals Bibliothekarin, die inzwischen Besuche vom Pflegedienst bekommt und in ihrer Gedankenwelt bei ihrem verstorbenen Mann ist. Oder der Pfleger Bernd, der bei seiner wöchentlichen Gymnastikstunde über das Verhältnis zu seiner Schwester sinniert. Und Sonja, die von Selbstzweifeln geplagt, in ihren Sitzungen die Nerven ihrer Therapeutin strapaziert. Der Autorin gelingt das Kunststück, durch treffsichere innere Monologe die Befindlichkeiten ihrer Figuren grandios widerzuspiegeln und gleichzeitig einen distanzierten ironischen Blick auf sie zu werfen. "Bürger Hamburgs! Dieses Buch ist die Gelegenheit, einmal eure ganze Stadt kennen zu lernen, nicht nur jenen streng abgezirkelten Ausschnitt, in dem ihr euch nach Einkommen und kultureller Prägung eben so bewegt." (Zeit Online). " Sabine Peters webt im Narrengarten einen ungemein vielfältigen und welthaltigen Erzählteppich, sie entwirft scharfe individuelle Konturen und hat einen ausgeprägten Sinn für das Kleine, Versehrte." (Kultur-EXTRA)

Sabine Peters, geb. 1961, studierte Literaturwissenschaft, Politikwissenschaft und Philosophie in Hamburg. Autorin von Romanen, Erzählungen, Hörspielen, Essays und Kritiken. Sie wurde u.a. mit dem Ernst-Willner-Preis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb und dem Clemens-Brentano-Preis ausgezeichnet. U.a. erschienen von ihr bei Wallstein: Nimmersatt (2000), Abschied (2003) und Feuerfreund (2010).

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de