"Landwirtschaftliches Feuilleton, unplugged"

Ein heiterer Abend mit Bauer Dirksen, dem literarischen Notfallmediziner Hubertus A. Janssen und deliziösen Überraschungen.
Es laden hierzu ein:

Jens Dirksen, 48, gebürtiger und praktizierender Niederrheiner (Hanns Dieter Hüsch: "Weiß nix, kann aber alles erklären"). Blieb folgerichtig weder Hochschulassistent noch Mitarbeiter der Schiller-Nationalausgabe, sondern wurde Journalist. Leitet heute die Kulturredaktion der WAZ-Mediengruppe und lebt mit Frau und drei Kindern glücklich auf dem Zwergbauernhof seines Urgroßvaters, nicht zuletzt vom Blick auf die Obstwiese. Er ist Autor des Gartenbuchs "Querbeet" und der "Kraut & Rüben"-Kolumnen in großen westdeutschen Regionalzeitungen

und

Hubertus A. Janssen, 48, aufgewachsen in Warendorf an der Ems (Westfalen), quasi im Wald, zehn Jahre lang Messdiener, wurde nicht Förster, sondern tauchte nach der Schulzeit im Knabengymnasium südlich unter, beendete sein Medizinstudium in Mainz, um seit 2010 als "Hausdichter" (so Jens Dirksen, Kulturchef der WAZ-Gruppe im Ruhrgebiet) wieder aufzutauchen.
Für literarische Notfälle hat er immer einen Koffer, angefüllt mit Versen, dabei. Mit seinen überwiegend kurzen Kurztexten tritt er auch auf im Landwirtschaftlichen Wochenblatt (Auflagenstärke identisch mit der der "Titanic"), im dortigen Feuilleton (früher "Roman" jetzt "Quiz und Quatsch" genannt).

Vor kurzem erhielten wir folgenden Brief :
"Liebe Proustler und Proustologen,
letzten Freitag rief unser Hausdichter Hubertus Janssen hier an, er war berührt von dem Interview zur Situation des Proust und der kleinen Buchhandlungen und bot an, helfen zu wollen. Er hat sich überlegt, dass er mit seinen heiterreimenden Gedichten zusammen mit Bauer Dirksen und dessen "Kraut & Rüben Querbeet"-Kolumnen unter dem gemeinsamen Obertitel
"Landwirtschaftliches Feuilleton, unplugged"
wechselweise etwelchen geneigten Hörern etwas zum Vortrage bringen könnte.
Nun bin ich von der Anziehungskraft des Unternehmens nicht ganz so überzeugt wie der enthusiasmierte Dichter. Aber: Wir würden es kostenlos tun, die Einnahmen gingen restlos an die schönste darbende Buchhandlung westlich des Urals. Wir wollen aber beide nicht, das Sie und Ihr Euch und sich einen Bärendienst damit erweisen würden und würdet.
Wenn die Sache nicht geheuer erscheint, vergesst den Vorschlag einfach wieder und schweigt für immer davon, ich werde diesen leichtsinnigen Vorschlag in ein paar Stunden schon wieder vergessen haben, und wenn ich nicht dran erinnert werde, passiert das, was am allehäufigsten in der Welt passiert: nix.
Mit herzlichen Grüßen, Jens Dirksen"

Wir antworteten umgehend, überrascht, dankbar und hingerissen von dieser Idee:
"Wie wir der einschlägigen Fachliteratur entnehmen, gibt der Monat November literarisch ja auch eine Menge zum Thema Apfel her:

"Du stehst vorm Apfelbaum und lobst:
"Was ist das für ein herrlich Obst!"
Pflückst einen Apfel, beißt hinein,
verziehst den Mund, fängst an zu spein;
denn eine Made erster Güte
wohnt dort schon lang in Untermiete." (Heinz E.)

- wir unsererseits würden anbieten, das Thema (so es vorkommt, aber auch ansonsten) an dem Abend mit einem Blech Apfelkuchen ohne Maden zu unterfüttern und könnten uns vorstellen, dass auch anderen Kulinarisches zum Thema einfällt...",

worauf Bauer Dirksen nachlegte:
"...wenn Sie ein Backblech mitbringen, komme ich mit einem gedeckten Apfelkuchen, meinem legendären Gertrude-Kruse-Saeger-Gedächtniskuchen".

Das klingt doch alles sehr verheißungsvoll: heiteres aus der Landwirtschaft vom ehemaligen Messdiener, gärtnerisches Wissen im Halbschlaf vermittelt vom Bauern, das Ganze garniert mit allerlei Kulinaria aus privaten Fallobstbeständen - was blüht uns da an diesem Novemberabend?
Eintritt: 8,- EURO

Bei Mitbringen selbstgewählter Apfelspezialitäten (vom Apfel-Birnen-Soufflée bis zum guten Calvados) ist der Eintritt frei!

Wir bitten um Kartenreservierung.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de