Buchvorstellung und Diskussion.
Politische Haft gehörte als zentrales Repressionsmittel von Anfang an zur SED-Diktatur. 1963 begann der "Freikauf" politischer Häftlinge aus DDR-Gefängnissen. Beide deutschen Staaten waren darauf bedacht, weder den Umfang der Aktionen noch die erbrachten Gegenleistungen der Bundesrepublik öffentlich werden zu lassen.
Tatsächlich war der Aufwand beträchtlich: bis 1989 wurden mehr als 30.000 Häftlinge durch die Bundesrepublik gegen Geld und Warenlieferungen freigekauft. Die zahlreichen im Dokumentenband veröffentlichten Quellen des Bundesarchivs weisen für den Zeitraum zwischen 1963 und 1969 insgesamt 5.015 Personen als freigekauft aus, wobei die DDR als Gegenleistung Warenlieferungen im Wert von etwa 226 Millionen D-Mark erhielt.
Vom "Freikauf" erzählen neben den historischen Dokumenten vor allem die nun veröffentlichten bewegenden Einzelschicksale der "politischen Häftlinge". Reporter haben viele dieser Menschen aufgespürt.
So kann heute ein einzigartiger Blick auf ein spannendes Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte geworfen werden.
Zum Ablauf, den Akteuren und Motiven des "staatsfreundlichen Menschenhandels" der SED-Diktatur diskutieren anschließend:
Uta Franke
1981 freigekaufter Häftling
Yorck Maecke
1981 freigekaufter Häftling
Dr. Elke-Ursel Hammer
Bundesarchiv, Koblenz
Ludwig A. Rehlinger
Ehem. Staatssekretär für Innerdeutsche Beziehungen
Moderation: Dr. Andreas Apelt, Deutsche Gesellschaft e. V., Berlin
In Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft e. V., dem Piper Verlag und dem Oldenbourg Wissenschaftsverlag
Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de
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"Freigekauft. Der DDR-Menschenhandel"/"'Besondere Bemühungen' der Bundesregierung" - Leipzig - 15.03.2013 – Copyright © 2025 Kleiner Kalender