Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert.

8. Juli 2014 in Essen

Ulrich Herbert stellt im Gespräch mit C. Leggewie sein neues Buch vor.

Deutschland im 20. Jahrhundert - das sind zwei Weltkriege, eine gescheiterte Demokratie, Hitler-Diktatur und Holocaust, ein 40 Jahre lang geteiltes Land. Aber es ist auch Sozialstaat, Wohlstand, Liberalisierung und Globalisierung, eine erfolgreiche Demokratie und die längste Friedensperiode der europäischen Geschichte. Ulrich Herberts lang erwartetes Werk ist die brillante Vermessung eines ungeheuren Jahrhunderts - und ein Maßstab, an dem sich Zeitgeschichte künftig wird messen lassen müssen.
Die deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert sieht Herbert durch zwei Perspektiven bestimmt, die zueinander in Widerspruch stehen. Zum einen die großen Kriege und Katastrophen, die das deutsche 20. Jahrhundert in zwei Teile spalten - vor und nach 1945. Deutschland ist das Land, in dem die radikalen Ideologien von links und rechts erdacht wurden, und das einzige, in dem sie jeweils staatliche Form annahmen. Das prägt die erste wie die zweite Hälfte des Jahrhunderts. Zum anderen der Aufstieg der modernen Industriegesellschaft, der über die verschiedenen politischen Systeme hinweg zu jahrzehntelangen Auseinandersetzungen um die soziale und politische Ordnung führt. Erst 1990 scheinen sie gelöst, als der Sozialismus zusammenbricht. Aber am Ende des Jahrhunderts ist die Debatte um die Leistungen und Defizite des Kapitalismus wieder voll entbrannt. Diesen gewaltigen Prozess legt Ulrich Herbert mit einer Präzision und Tiefenschärfe frei, wie sie nur selten in der Geschichtsschreibung begegnet. Kriege und Terror, Utopie und Politik, Kapitalismus und Sozialstaat, Sozialismus und demokratische Gesellschaft, Geschlechter und Generationen, Kultur und Lebensstile, europäische Integration und Globalisierung: Wie diese widersprüchlichen Ereignisse und Entwicklungen strukturiert und aufeinander bezogen sind, davon handelt dieses Buch.

Ulrich Herbert gehört zu den renommiertesten Zeithistorikern der Gegenwart. Er lehrt als Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und erhielt 1999 für seine Arbeiten den "Leibniz-Preis". Bei C.H.Beck gibt er die Reihe Nationalgeschichten des 20. Jahrhunderts heraus, zu der auch dieser Band gehört.

Moderation: Claus Leggewie
Eine Veranstaltung des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen und der Buchhandlung Proust
Eintritt: EUR 8,- / erm. EUR 6,-

ACHTUNG: Geänderte Anfangszeiten, damit die Fußball-Interessierten zum Halbfinalspiel der WM in Brasilien rechtzeitig zuhause sind!

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de

Wo ist das Event?
proust - Wörter + Töne
Akazienallee / Am Handelshof 1
45127 Essen
Wann ist das Event?
Dienstag, 8. Juli 2014
19:00 Uhr
Seit 3581 Tagen vorbei!

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