Sherko Fatah: "Ein weißes Land".
Bagdad in den 1930er Jahren. Der junge Araber Anwar versteht nichts von den politischen Wirren seiner Zeit. Er träumt von schönen Häusern, von fernen Reisen und vielleicht ein bisschen von der Schwester seines jüdischen Freundes. Doch dann gerät er mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs unter den Einfluss der "Schwarzhemden", der faschistischen Jugendorganisation im Irak. Im Gefolge des Großmuftis von Jerusalem, eines Bundesgenossen der Nationalsozialisten in Deutschland, flieht er 1941 nach Berlin. Es ist ein geisterhaftes Exil, das ihn erwartet, und statt sein Glück zu finden, verliert er sich im Labyrinth der Geschichte und im Räderwerk des Krieges. Anwars Weg führt in die muslimischen Verbände der Waffen-SS, nach Weißrussland und endet bei der Niederschlagung des Warschauer Aufstandes. Anwar wird überleben und in die Heimat zurückkehren, doch seine Träume sind grausam zerstört.
"Ein weißes Land" ist ein bitter wahres Märchen, ein Abenteuerroman, der mitten durch die Katastrophen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts führt.
Sherko Fatah, 1964 in Ost-Berlin geboren, wuchs in der DDR auf und siedelte 1975 mit seiner Familie über Wien nach West-Berlin über. Er studierte Philosophie und Kunstgeschichte. Für sein erzählerisches Werk hat er zahlreiche Auszeichnungen erhalten.
Moderation: Prof. Dr. Sabine Doering
Veranstaltet in Koop. mit der Universität Oldenburg und CvO-Unibuch.
Eintritt: 7 (erm. 5) ?
VVK: CvO-Unibuch, Uhlhornsweg, und unter Telefon (0441) 7 16 77.
Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de
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