Olga Martynova und Oleg Jurjew lesen im Museumscafé des Landhauses

22. März 2012 in Dresden

Am 22. März 2012 präsentiert die Literarische Arena e. V. im Stadtmuseum Dresden (Landhaus) zum einen die neue Ausgabe der Zeitschrift für Literatur und Kunst OSTRAGEHEGE und zum anderen mit Olga Martynova und Oleg Jurjew zwei der maßgeblichen Autoren der neuen russischen Literatur. Die beiden miteinander verheirateten Autoren leben seit 1991 in Frankfurt am Main.

Die deutsch- und russischsprachige Lyrikerin, Essayistin und Prosaautorin Olga Martynova wurde 1962 in Dudinka (Gebiet Krasnojarsk) geboren und wuchs in Leningrad auf. In deutscher Sprache erschien von ihr zuletzt der Gedichtband "In der Zugluft Europas" (Wunderhorn, 2009). Ihr Romandebüt "Sogar Papageien überleben uns" (Droschl, 2010) wurde für den Deutschen Buchpreis 2010 nominiert. Die achtzig kurzen Texte dieses Prosadebüts wirkten auf Christoph Keller (DIE ZEIT) wie "poetische Schrapnelle", "abgefeuert, um sich im Hirn festzukrallen". Jörg Plath (Neue Zürcher Zeitung) fand es großartig, wie frei und souverän sich die Autorin durch Raum und Zeit bewegt und mal durch die "Leningrader Intellektuellenboheme", mal zu toten Dichtern und Literaten wie Joseph Brodsky oder Daniil Charms oder gar ins 5. vorchristliche Jahrhundert mäandert. 2011 erschien die Essaysammlung "Zwischen den Tischen" (zusammen mit Oleg Jurjew). Olga Martynova erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien. 2011 den Adalbert-von-Chamisso-Förderpreis und den Roswitha-Preis der Stadt Bad Gandersheim. Mit Oleg Jurjew, Dmitry Sachs und Valery Schubinsky gründete sie Anfang der 1980er Jahre eine Dichtergruppe "Kamera Chranenija" (etwa "Aufbewahrung"), die bis heute als poetische Strömung, Verlag und Internetprojekt existiert. Der gleichnamige Almanach war Samisdat, Untergrundliteratur, und zur "Aufbewahrung" von Texten gedacht.

Oleg Jurjew, geb. 1959 in Leningrad ist Lyriker, Romancier, Dramatiker, Essayist und Übersetzer. Ursula Krechel sagt in ihrer Laudatio auf den Hilde-Domin-Preisträger des Jahres 2010: "Jurjew spielt, ironisch augenzwinkernd, mit unzähligen literarischen Anspielungen, Kafkas Schloß ist nah, Bulgakows ,Der Meister und Margarita' und die Großmutter fliegt wie auf einem Chagall-Bild durch das Fenster davon. Was für ein avanciertes Erzählen, prunkend, sich verströmend und voller Witz." Martin Halter (FAZ) bewundert Oleg Jurjew in seiner Rezension des Romans "Der neue Golem oder Der Krieg der Kinder und Greise" für seine schillernden Einfälle, die einander im Seitentakt ablösen, für seine enzyklopädische Kenntnis von zweitausend Jahren Mythen- und Realgeschichte, die er virtuos auf 277 Seiten implodieren lässt. Ohne jeden Zweifel habe der Leser es mit einem brillanten satirischen Feuerwerk zu tun, einer fulminanten Groteske, die mit dem Mythos des ewigen Juden spiele und die Archive des Abendlandes plündere, um "den Zerfall der alten Weltordnung, die Bewusstseinsspaltung des russisch-jüdischen Emigranten, womöglich auch die Auflösung des postmodernen Subjekts überhaupt" abzubilden?

Eintritt: 4 Euro / ermäßigt 2,50 Euro

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de

Wo ist das Event?
Stadtmuseum Dresden
Wilsdruffer Straße 2
1067 Dresden
Wann ist das Event?
Donnerstag, 22. März 2012
20:00 Uhr
Seit 4428 Tagen vorbei!

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