Vorgestellt von Peter Demetz
Rezitation: Helmut Becker
In Zusammenarbeit mit dem Tschechischen Zentrum München
Jiří Orten (eigentl. Jiří Ohrenstein): "eines der stärksten lyrischen Talente der an Talenten überaus reichen tschechischen Moderne" (F. Ph. Ingold). Er wurde 1919 in Kuttenberg geboren; als 22-Jähriger geriet er in Prag unter ein deutsches Sanitätsauto und starb, da man ihm als Juden die Erste Hilfe verweigerte. Im Oeuvre dieses Bewunderers von Rilke und Hölderlin gerinnt die Spannung zwischen jugendlichem Liebesverlangen und der Vorahnung des Todes zur erschütternden Klage an den Schöpfer. Ortens Elegien, die seit 2011 erstmals in deutscher Übersetzung von P. Demetz vorliegen, können als Vorausahnungen seines Schicksals gelesen werden; zugleich zeugen sie von der durchlässigen deutsch-jüdisch-tschechischen kulturellen Atmosphäre, die in Prag vor und noch während des Krieges herrschte. Peter Demetz, Zeitgenosse Ortens, 1922 in Prag geboren, flüchtete 1949 in den Westen. Ab 1956 lehrte er an der Yale University Germanistik und Komparatistik. Er ist Herausgeber mehrerer Anthologien, Übersetzer und seit 1974 ständiger Mitarbeiter der FAZ (Literaturteil). Zu seinen Publikationen zählen: Prag in Schwarz und Gold (1998), Böhmen böhmisch (2006) und Mein Prag (2007).
Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de
Startseite – Kalender – Lexikon – App – Sitemap – Impressum – Datenschutzhinweis – Kontakt
Jiri Orten (1919-1941): Elegien - München - 13.03.2013 – Copyright © 2024 Kleiner Kalender