Chaim Soutine, der weißrussisch-jüdische Maler und Zeitgenosse von Chagall, Modigliani und Picasso, fährt am 6. August 1943 in einem Leichenwagen versteckt von der Stadt Chinon an der Loire ins besetzte Paris. Die Operation seines Magengeschwürs ist unaufschiebbar, aber die Fahrt dauert aufgrund der Umwege - um die Kontrollposten der Besatzungsmacht zu meiden - viel zu lange, nämlich 24 Stunden.
In einem Strom bizarrer Bilder, die der verfolgte Maler im zeitweiligen Morphin-Delirium vor sich auftauchen sieht, erzählt der Roman halb historisch, halb fiktiv Episoden aus Soutines Kindheit in Smilowitschi bei Minsk, die ersten Malversuche in Wilna, den beharrlichen Traum von Paris, der Welthauptstadt der Malerei. Er beschwört die unwahrscheinliche Freundschaft mit Modigliani, den plötzlichen Erfolg und das Ende der goldenen Pariser Jahre.
Ralph Dutli (geb. 1954) lebt als freier Autor, Essayist, Lyriker und Übersetzer in Heidelberg.
http://www.dai-heidelberg.de/content/e2/e212/index_ger.html?veranstaltungs_id=2658&sdate=2013-03-07
Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de
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Ralph Dutli: Soutines letzte Fahrt - Heidelberg - 07.03.2013 – Copyright © 2024 Kleiner Kalender