Ein Liebesschwur für die Kunst

Wolf Wondratschek & Gäste.

"Ohne Disziplin ist Phantasie Zeitverschwendung"
Wolf Wondratschek und Maria Schrader lesen Wolf Wondratschek
eingerichtet von Gerhard Ahrens

Viele von Wolf Wondratscheks Gedichten gehören zu den Klassikern der Gegenwart. Sein Ruhm begann 1968, als er von der Darmstädter Jury als erster Preisträger überhaupt mit dem Leonce-und-Lena-Preis ausgezeichnet wurde. Als Wondratschek 1969 mit dem kleinen Prosaband Früher begann der Tag mit einer Schußwunde debütierte, resümierte Marcel Reich-Ranicki in der ZEIT: "Dieser Autor gefällt mir." Wolf Wondratschek, Sprecher der 68er Generation, besingt die "Sehnsucht, den Hunger nach Liebe. Er ist ein Poet der verpaßten Chancen und der großen Vergeblichkeit. Man wird nicht Kultautor ohne Grund", so Reich-Ranicki.

In seiner kompakten Prosa bildet Wolf Wondratschek überwiegend deutsche Verhältnisse in ihren Zuständen und Zusammenhängen ab. Er ist, zumal in unseren öden, weichgespülten Zeiten, mit seinem Stakkato Doping für die Literatur. "Wondratschek schreibt so, wie Glenn Gould spielte."

Mit ihm liest Maria Schrader. Sie begann nach dem Schauspielstudium am Max Reinhardt Seminar in Wien ihre Theaterkarriere am Staatstheater Hannover. Ihre Filmkarriere startete 1988 mit RobbyKallePaul von Dani Levy. 1995 und 1999 erhielt sie den Deutschen Filmpreis und auf der Berlinale 1999 den Silbernen Bären für ihre Rolle in Aimée und Jaguar. Im Herbst 2007 kam ihr Regiedebüt Liebesleben nach Zeruya Shalev in die deutschen Kinos. In den letzten Jahren wandte sie sich wieder verstärkt dem Theater zu. In ihrem Spiel verbindet Maria Schrader das Somnambule, Verlorene und dabei treffsicher Pointierende im Charakter ihrer Figuren, denen sie jene Tiefe verleiht, die keiner Pose bedarf und die Darstellung aus sich selbst heraus wahrhaftig macht.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de