Nicol Ljubić liest aus seinem neuen Roman Als wäre es Liebe

25. März 2013 in Hamburg

Nicol Ljubić kann es sich nicht vorstellen, je einen Roman zu schreiben, der nicht auch politisch ist oder gesellschaftlich relevante Fragen aufwirft. Für seinen neuen, bestürzenden Roman, hat er sich von dem Fall Heinrich Pommerenke, der "Bestie vom Schwarzwald", inspirieren lassen. 49 Jahre muss Friedrich seine Strafe verbüßen, bevor er im Gefängnis stirbt. Als Frauenmörder in der deutschen Nachkriegsgesellschaft wurde er für immer weggeschlossen. Die Frau, die glaubt, ihn zu lieben, teilt die wenigen Stunden in Freiheit mit ihm, die ihm irgendwann gewährt werden. Durch ihr Verhalten schließt sie sich aus: aus ihrer Familie, aus dem Freundeskreis, aus der Gesellschaft, der sie zutiefst misstraut. "In einem Kokon aus Abhängigkeit und Illusion lebt sie eine Liebe, die getrieben ist von der Überzeugung, dass es die gesellschaftlichen Umstände sind, die den Mann zum Mörder machten." (Literaturhaus Bremen). Sie will den Lebenslänglichen retten und damit allen zeigen, welche zarte Seele in ihm steckt.

"Parallel dazu erzählt ihr Sohn, wie gleichgültig seiner selbstgerechten Mutter seine Kinderseele war." (www.petrareski.com). "Die Idee, eine schwierige Mutter-Sohn-Beziehung über die seltsame Liebe einer Mutter zu einem langzeitinhaftierten Mörder zu schildern, ist so ungewöhnlich wie perfekt ausgedacht ... der literarische Wert dieser unfassbaren Geschichte ... liegt im gedanklichen Überschreiten gesellschaftlicher Grenzen." (www.literaturkritik.de).

Nicol Ljubić, wurde 1971 in Zagreb geboren und wuchs als Sohn eines Flugzeugtechnikers in Schweden, Griechenland, Russland und Deutschland auf. Er studierte Politikwissenschaften und arbeitet als freier Journalist und Autor. Seine Reportagen wurden mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Theodor-Wolff-Preis. 2010 erschien sein Roman Meeresstille, für den er den Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis und den ver.di Literaturpreis Berlin-Brandenburg erhielt. Zuletzt gab er die Anthologie Schluss mit der Deutschenfeindlichkeit (2012) heraus, mit der er Gast des Literaturzentrums war. Weitere Bücher: Heimatroman oder Wie mein Vater ein Deutscher wurde, Genosse Nachwuchs. Wie ich die Welt verändern wollte, Mathildas Himmel.

Alexander Häusser moderiert

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de

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