Beispiel Mali. Was man für ein verwundetes Land tun kann.

13. Oktober 2014 in Essen

Mali gehörte einst zu den Zentren islamischer Wissenschaft und Kultur, das sagenumwobene Timbuktu war eine Handelsmetropole der alten Welt. Heute leidet das Land an Armut und Abhängigkeit, in jüngster Zeit wurde es obendrein durch Rebellion und Krieg geschwächt. Dennoch passt Mali nicht in das Klischee vom scheiternden Afrika. Charlotte Wiedemann, die das Land viele Male bereist hat, beschreibt eine Gesellschaft, die ihre Werte von Solidarität und Toleranz in den Wirren der Globalisierung zu verteidigen sucht. Ihre eindringlichen Reportagen zeigen Menschen, die um ihre Würde und Identität ringen - und sich gegen die Bevormundung durch den Westen ebenso wehren wie gegen einen fundamentalistischen Islam. Die Journalistin erzählt so behutsam wie kenntnisreich; auch deshalb wird sie von Autoren wie Rafik Schami und von Kolleginnen wie Carolin Emcke gleichermaßen geschätzt.

"Charlotte Wiedemann schreibt niemals nur über Afrika als ein Objekt der Betrachtung. Bei ihr fächert sich der Kontinent auf in individuelle Subjekte, die zurückschauen. So werden Verbindungen deutlich, zwischen hier und dort, so scheinen Nähen und Ähnlichkeiten auf, so werden die Fäden der Geschichte, der Kolonialgeschichten, der Migrationsgeschichten, die Geschichten der Kriege und Fluchten, aber auch die des Aufbruchs und des Glücks, der Bildung und der sozialen Verbundenheit geflochten, und sie weben sich bei Charlotte Wiedemann, wie bei keiner anderen deutschen Autorin, zu einer großen, offenen Erzählung." (Carolin Emcke)

Auf dem Podium:

- Die Journalistin Charlotte Wiedemann. Sie stellt ihr Buch "Mali oder das Ringen um Würde. Meine Reisen in einem verwundeten Land." (Pantheon. München 2014) vor.

- Henner Papendieck, Ökonom, seit Langem in der Entwicklungszusammenarbeit tätig, leitete von 1994 bis 2011 gemeinsam mit seiner Frau ein größeres Wiederaufbauprogramm im Norden Malis.

- Tobias Debiel, Direktor des Centre for Global Cooperation, Duisburg und Spezialist für Fragen humanitärer Intervention.

Moderation: Claus Leggewie, Direktor Kulturwissenschaftliches Institut Essen
Eintritt: EUR 5,-

>>>>In der Reihe Lesart
- einer gemeinsamen Veranstaltung von Deutschlandradio Kultur, des Kulturwissenschaftlichen Instituts in Essen, der Buchhandlung Proust und des Schauspiel Essen - diskutieren die Podiumsgäste aktuelle Sachbuch-Neuerscheinungen. Medienpartner ist die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ).
Lesart wird vom Deutschlandradio Kultur 6 x im Jahr in Essen aufgezeichnet und am jeweils folgenden Samstag im Rundfunk gesendet.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de

Wo ist das Event?
Cafè Central im Grillo-Theater
Theaterplatz
45127 Essen
Wann ist das Event?
Montag, 13. Oktober 2014
20:00 Uhr
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