Meine Kältekammer

26. Januar 2013 in Halle (Saale)

Deutschsprachige Erstaufführung von Joël Pommerat.

In einer Übersetzung von Francesca Spinazzi. Gefördert vom Fonds "Wanderlust" bei der Kulturstiftung des Bundes.

Ein wohlhabender, aber nicht sonderlich attraktiver Mann - beflissener Erotomane und unheilbar erkrankt - will seinen Besitz nicht an seine leiblichen Kinder vererben, sondern an die Angestellten eines Supermarkts, der ihm gehört. Er will beweisen, dass er unersetzbar ist. Und er will unsterblich sein! Als Gegenleistung für das Erbe sollen die Angestellten ein Theaterstück über sein Leben verfertigen und zehn Jahre lang je ein Mal pro Saison aufführen! Die zukünftigen Millionäre sind von dieser Aufgabe überfordert. Unter den Angestellten befindet sich aber eine gutherzige Frau, die heimlich in das vermeintliche Scheusal verliebt ist und es mit Hilfe des Theaters läutern will. Da es ihr an Durchsetzungskraft mangelt, erfindet sie einen Bruder, der statt ihrer die Theaterproben leitet. Dieser Bruder, verkörpert von ihr selbst, wird zum Objekt der Begierde des kranken Mannes, der inzwischen im Krankenhaus auf den Tod wartet. Seit der Bruder die Szene betreten hat, scheint die gutherzige Frau aber verschwunden zu sein, und die Pariser Polizei schaltet sich ein ... Auf der Grundlage von Bertolt Brechts "Der gute Mensch von Sezuan" und dem Doppelgängermotiv aus der Weltliteratur entwirft "Meine Kältekammer" eine Moderne, in der die Vergangenheit niemals aufgehört hat zu sein. Das Gute und das Böse sind untrennbar in einen Alltag verstrickt, in dem "die Leute von nebenan" zu mythischen Figuren werden und ganz sie selbst bleiben dürfen.

Der Autor und Regisseur Joël Pommerat gehört zu den gefragtesten Theatermachern Frankreichs. Gefördert von der Kulturstiftung des Bundes erarbeiten seine Compagnie Louis Brouillard und Christoph Werners Puppentheater Halle eine französische Uraufführung im Schauspiel und eine deutschsprachige Erstaufführung im Puppenspiel. Beide Inszenierungen werden in Paris und in Halle aufgeführt!

Regie: Christoph Werner

Musik: Sebastian Herzfeld

Bühne und Kostüme: Angela Baumgart

Puppen: Hagen Tilp


Dramaturgie: Ralf Meyer

Regieassistenz: Skadi Gleß

Mit: Marie Bretschneider, Nils Dreschke, Lars Frank, Sebastian Fortak, Steffi König, Ulrike Langenbein, Katharina Kummer

Joël Pommerat war mit seiner Compagnie auf Einladung von Peter Brook artist in residence am Théâtre des Bouffes du Nord. Seine Produktionen werden auf den wichtigen internationalen Festivals, u.a. in Avignon gezeigt. Er erhielt den Grand Prix für dramatische Literatur und gilt als eine der Hoffnungen des französischen Theaters. Derzeitig ist er mit seiner Compagnie artist in residence am Théâtre National de l'Odéon in Paris. 2011 gewann Joël Pommerat für "Ma chambre froide" einen "Molière" als bester französischer Gegenwartsdramatiker, seine Compagnie Louis Brouillard erhielt einen "Molière" als bestes Ensemble!

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de

Wo ist das Event?
Puppentheater Halle
Universitätsring 24
6108 Halle (Saale)
Wann ist das Event?
Samstag, 26. Januar 2013
20:30 Uhr
Seit 4119 Tagen vorbei!

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