Das kurze Leben der Cato Bontjes van Beek / Uraufführung
Alle reden immer nur
und keiner tut etwas
Cato Bontjes van Beek war ebenso mutig wie Sophie Scholl und zahlte den gleichen Preis - aber ihre Geschichte gilt es noch zu entdecken. Catos Persönlichkeit wird entscheidend geprägt durch ihre Eltern - ein holländischer Keramiker und eine deutsche Tänzerin - und eine Umgebung voller Kunst, lebhafter Diskussionen und einer großen Sehnsucht nach einem freien Leben. Geboren 1920, verbringt sie ihre Kindheit im Künstlerdorf Fischerhude bei Bremen - eine unbeschwerte, ja paradiesische Zeit. 1940 zieht sie zu ihrem Vater, der inzwischen in Berlin lebt, und arbeitet in seiner Keramikwerkstatt mit. Und sie taucht ein in das pulsierende Leben der Stadt.
Catos großer Traum ist das Fliegen. Mit Freundinnen lernt sie Segelfliegen und ist glücklich wenn sie - abgehoben von der Welt - in der Luft sein kann. Doch ihre Lebenslust geht einher mit einer vehementen Abscheu vor den Nazis: Cato lebt einen Widerstand, der aus dem Herzen kommt. Gemeinsam mit ihrer Schwester Mietje organisiert sie Hilfe für Kriegsgefangene und Untergetauchte. Ohne es zu wissen, gerät sie in das Umfeld der Widerstandsbewegung der Roten Kapelle. Sie tippt eine Flugschrift ab und verteilt sie. Das wird ihr zum Verhängnis. Cato wird verhaftet.
Im Gefängnis lernt sie Rainer Küchenmeister kennen. Der 16-jährige Junge ist ihr Zellennachbar. Mit ihm hat sie intensiven Kontakt, obwohl sie sich nie sehen können. Dann kommt der 5. August 1943, ein wunderschöner Sommertag, so wie Cato ihn liebt: Offen, blau, mit nur wenigen Wolken am Himmel. Sie ist gerade 22 Jahre alt, als sie in Berlin-Plötzensee mit dem Fallbeil hingerichtet wird.
Cato hat getan, was sie konnte, mutig und konsequent. Im Dialog Catos mit Rainer Küchenmeister und anhand ihrer Briefe erzählen die Autoren, die bereits einen Dokumentarfilm über Cato drehten, vom Lebenstraum einer jungen Frau auf der Suche, sowie von einer Kraft, die sich im Gefängnis und durch den drohenden Tod nicht brechen ließ.
Ab 12 Jahren
Inszenierung Nora Hecker
Bühne Ines Unser
Kostüme Kerstin Oelker
Mit:Juliane Schwabe, Ole Xylander, Kathrin Sauerborn, Andreas Krüger
Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de
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Fliegen will ich - Berlin - 16.04.2013 – Copyright © 2024 Kleiner Kalender