Die Zauberflöte

3. Januar 2013 in Weimar

Wolfgang Amadeus Mozart.

Er ist Wiener und heißt Hans Sausakh von Wurstelfeld; oder er lebt in Neapel unter dem Namen Pulcinella; oder er ist in einem Reich der Träume geboren und heißt Papageno. Immer ist er ein Anwalt des gesunden Verstandes und hasst hochtrabende Ideale. Seine Intelligenz speist sich ausschließlich aus seinen eigenen Überlebensinteressen: Essen und Sex (oder andersherum), - aus diesen Bestandteilen konstruierte das 18. Jahrhundert eine der dramaturgisch erfolgreichsten Theaterfiguren der Geschichte. Emanuel Schikaneder (1751-1812) - Schauspieler, Autor und Theaterleiter - war ein geborener Hanswurst-Darsteller. Seine großen Rollen waren der Anton, der Tyroler Wastl und eben der Papageno. Er zog Pointen (und Frauen) an wie Käse Fliegen: "Ach kann ich denn keiner von allen den reizenden Mädchen gefallen? Helf' eine mir nur aus der Not, sonst gräm' ich mich wahrlich zu Tod. Wird keine mir Liebe gewähren, so muß mich die Flamme verzehren, doch küßt mich ein weiblicher Mund, - so bin ich schon wieder gesund." (Papageno) Die Zauberflöte, als Maschinenkomödie in zwei Akten am 30. September 1791 im Freihaustheater auf der Wieden, vor den Mauern Wiens, uraufgeführt und von Mozart selbst dirigiert, bescherte dem Komponisten Einnahmen wie nie zuvor. Wie sein Nachlassverzeichnis schließen lässt, musste er seinen Kleiderluxus ebensowenig einschränken wie seine Vorliebe für Ausritte gegen die Melancholie. Trotz der kostspieligen Kuren seiner Frau in Baden bei Wien konnte Mozart seinen Lebensstil halten. Seit dem 20. November 1791 kränkelte er; am 5. Dezember um 1 Uhr früh starb er an "hitzigem Frieselfieber". Sein Hanswurst Papageno, der heimliche Held der Zauberflöte, gibt Mozarts ultimative Antwort auf die Frage des "Wie lebt man?", die Papageno stellvertretend bewirkt, indem er Pamina unterrichtet, wie man richtig lebt; indem er ihr zu verstehen gibt: Vergiss Dogmen und Ideologien! Durch den einfachen und zutiefst humanen Unterricht eines Hanswursts kann Pamina erst den Satz formulieren, der das Zentrum von Wolfgang Amadé Mozarts großer Oper ist: "Fühlst du nicht der Liebe Sehnen, so wird Ruh im Tode sein."

Vorstellungsdauer: 3 Std. 15 Min. inkl. einer Pause

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de

Wo ist das Event?
deutsches nationaltheater, großes haus
Theaterplatz 2
99423 Weimar
Wann ist das Event?
Donnerstag, 3. Januar 2013
19:30 Uhr
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Die Zauberflöte - Weimar - 03.01.2013 – Copyright © 2024 Kleiner Kalender