Warten auf Godot

Ü: Elmar Tophoven. R: Thomas Weber-Schallauer. B/K: Heike Neugebauer.
Mit: Peter Lüchinger; Erik Roßbander; Frank Auerbach; Tim D. Lee; Manni Laudenbach.

Estragon: Ich bin unglücklich. - Wladimir: Nicht möglich! Seit wann? - Estragon: Ich habe es vergessen."
Es ist von einer paradoxen Komik, dass das Drama "Warten auf Godot?, mit dem Beckett sich sein eigenes Gefühl des Scheiterns als Romancier von der Seele geschrieben hat, auf der Bühne gleich mit großem Erfolg einschlug: Ausgerechnet ein Stück, das das Scheitern als existentiellen Zustand, als condition humaine, zum Thema hat - bringt seinem Autor den herbeigesehnten Durchbruch!
Das Zentrum des Stückes ist das Warten und nicht etwa Godot. Godot ist die Projektion, die das Warten erträglich macht. Warten als Existenzform, die zwischen Pathos und Lächerlichkeit changiert. Das Stück saugt die unterschiedlichsten Deutungsversuche und Wertungsetikettierungen in sich auf und bleibt vor allem immer eine geballte Ladung Theater.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de