König Ödipus

Tragödie von Sophokles {497/496-406/405 v. Chr.}
Ödipus verlässt seine Heimat, um der Weissagung zu entgehen, er werde seinen Vater töten und seine Mutter heiraten. Getäuscht über seine wahre Abstammung, treibt ihn die Flucht nach Theben, der Erfüllung des Orakelspruchs entgegen. Nichts ahnend tötet er auf dem Weg dorthin seinen Vater Laios, nichts ahnend geht er in Theben die Ehe mit dessen Witwe Iokaste, seiner eigenen Mutter, ein. Und er, der Fremde, wird König von Theben, weil er das Rätsel der Sphinx löst und die Stadt dadurch vor dem Untergang rettet. Nun ist Theben erneut vom Tod bedroht, die Pest wütet in ihr. Wieder erhoffen sich alle Rettung von König Ödipus. Das Orakel von Delphi prophezeit, dass die Krise nur derjenige beenden könne, der den unerkannt in der Stadt lebenden Mörder des vormaligen Königs Laios entdecke und bestrafe. Erneut muss Ödipus ein Rätsel lösen. Ein Thriller entfaltet sich, in dem er Ermittler und Täter, Richter und Angeklagter, zugleich ist. Ödipus, der in allem Getäuschte, macht sich auf die unbedingte Wahrheitssuche.

Als Sophokles um das Jahr 425 v. u. Z. die Tragödie schrieb, befand sich das klassische Athen in seiner größten Krise. Die Sorge um den Zustand der Polis, in der er als Dichter, aber auch als Politiker und religiöser Würdenträger fungierte,ist seinem Werk eingeschrieben. König Ödipus wirft die Frage auf, was gute politische Herrschaft kennzeichnet, stellt diese aber in einen erweiterten Kontext:
Was an unserem Schicksal steht in unserer Macht? Können wir den unvernünftigen Folgen unseres vernünftigen Handelns entkommen?

BesetzungInszenierung: Matthias Gehrt
Bühne und Kostüme: Frank Hänig
Dramaturgie: Martin Vöhringer

Ödipus: Bruno Winzen
Kreon: Joachim Henschke
Jokaste: Eva Spott
Teiresias: Eva Spott
Bote: Felix Banholzer
Hirte: Cornelius Gebert
Diener: Daniel Minetti
Chor: Helen Wendt, Paul Steinbach, Ronny Tomiska

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de