Aus der Mitte der Stadt

Regie: Julia Tausend
Ausstattung: Julia Tausend und Connor Dreibelbis

Neun Lebensgeschichten aus Paderborn bilden die Grundlage des Stücks "Aus der Mitte der Stadt". Neun Geschichten von deutschen und türkischen Paderbornerinnen, zwischen 20 und Mitte 40, die in den Jahren 2005 bis 2011 aufgezeichnet wurden. Aus den Aufzeichnungen ist ein Theatertext entstanden, längere Erzählpassagen, die sich mit dialogischen Szenen, und schlaglichtartigen Passagen abwechseln. Das Stück beschäftigt sich mit Kindheit, und dem Herauswachsen aus dem Elternhaus, mit ersten Lieben, genauso wie mit Verlusten und zerstörten Träumen. Mit dem Lernen für das Leben, und im Leben. "Aus der Mitte der Stadt" beobachtet Unterschiede und Gemeinsamkeiten, hinterfragt Klischees und spielt mit diesen, sucht nachdem typisch Deutschen und dem typisch Türkischen. Die Frage nach einer möglichen Definition des Begriffs "Heimat" wird gestellt. Ist das ein konkreter Ort, ein Gefühl, der Geruch in Omas Küche?
Drei Schauspielerinnen entwickeln Figuren zu den Geschichten die sie erzählen, bringen mit ihrer schauspielerischen Arbeit, ihrer Annäherung an die Biografien, die Texte auf die Bühne des "Theatertreffs", ohne dieFrauen "nachzuspielen". Über den gesamten Abend entsteht ein "Mind Map", gestalten die Schauspielerinnen eine dreidimensionale Collage, die die erzählten Geschichten verortet und neue Bilder und Assoziationen schafft. "Aus der Mitte der Stadt" baut auf Erfahrungen, und dem begeisterten Feedbacks des Publikums, aus einer ersten Lesung mit Portraits Paderborner Frauen, im Jahr 2006, auf. 2012 entsteht auf Grundlage neuer Geschichten ein performativer Abend, der einen theatralen Brückenschlag zwischen Paderborn und seinem Theater schafft.

Mit: Meret Engelhardt, Franziska Schlaghecke und Anna Schönberg

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de